Krefeld Ein Jahr im Einsatz bei Emmaus

Krefeld · Seit drei Monaten erfährt die 19-jährige Abiturientin Tara Muckenschnabel bei Emmaus Krefeld in einem Freiwilligen Sozialen Jahr Verantwortung und Solidarität mit den Schwächsten der Gesellschaft.

 Tara Muckenschnabel (rechts) mit Emmaus-Mitarbeiterin Christina aus der Kleiderabteilung.

Tara Muckenschnabel (rechts) mit Emmaus-Mitarbeiterin Christina aus der Kleiderabteilung.

Foto: Emmaus

Seit dem 1. September macht Tara Muckenschnabel ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Emmaus-Gemeinschaft Krefeld an der Peter-Lauten-Straße. "Schon am ersten Tag habe ich gelernt, dass es hier nie langweilig wird. Immer gibt es etwas zu tun - vom Einräumen von Möbellieferungen über Wohnungsauflösungen bis hin zur Hilfe im Tagestreff ,Die Brücke' und zum Verkauf im Secondhandmarkt. Aber auch ganz einfache Arbeiten wie Aufräumen oder Kochen gehörten dazu", sagt die 19-jährige Abiturientin aus Kaarst.

In den vergangenen drei Monaten hat Tara geholten, Kisten zu schleppen, Möbel auseinanderzunehmen oder sie sogar zu zertrümmern, wenn sie in den Sperrmüll kamen. Neuerdings ist die auch oft im Verkauf tätig. "Das heißt, dass ich die Verantwortung für die Kasse habe, mit Kunden reden und Preise für Gegenstände aushandeln muss, die ich wegen meines Alters gar nicht kenne. So lerne ic fast jeden Tag etwas Neues", sagt die 19-Jährige.

Im Rahmen der Flüchtlingshilfe fungiert Tara Muckenschnabel als Repräsentantin für Emmaus, denn sie geht fast jeden Mittwoch zu einem Flüchtlingscafé, redet mit den Zuwanderern und erzählt ihnen von Emmaus, wo sie günstiger Waren kaufen können. "Ab und zu koche ich auch das Mittagessen für alle. Für fünf Personen zu kochen, geht ja noch, aber für 15 ist eine ganz andere Sache." Momentan leben neun Compagnons in der Gemeinschaft. Das heißt, dass sie unter einem Dach wohnen und gemeinsam arbeiten. Einer dieser Compagnons kommt von Emmaus Rumänien. "Sich mit ihm zu unterhalten, ist ein bisschen schwierig, weil ich weder Rumänisch noch Französisch und er kein Deutsch oder Englisch sprechen kann, aber es ist trotzdem lustig", sagt Tara. "Es kann sogar sein, dass ich im Rahmen dieses Austausches Emmaus in Rumänien besuche."

Eine andere Emmaus-Gemeinschaft in Holland hat Tara schon erlebt. "Gemeinsam mit meiner Chefin, Elisabeth Kreuel, und einigen Kollegen sind wir im Rahmen eines Tagesausflugs zum 60. Jubiläum eines Emmaus Niederlande gefahren. Es war sehr spannend für mich."

(RP)
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