Krefeld Ein Brauhaus für Uerdingen

Krefeld · Eine Investorengruppe will das leerstehende, bereits entkernte Bahngebäude in Uerdingen zu einer Gaststätte umbauen und einen Biergarten errichten. Ein kleiner, gläserner Kiosk soll Reisende mit Brötchen, Zeitungen und Getränken versorgen.

Uerdingen Eine Investorengruppe plant, den Uerdinger Bahnhof zu einem Brauhaus mit Saal sowie dazugehörigem Biergarten und Stellplätzen umzugestalten. "Das Bahnhofsgebäude selbst ist schon im Eigentum der Gruppe und inzwischen auch entkernt", sagt Roman Becker, der das Brauhaus betreiben will und die Investoren aufgetan hat. Doch seit gut drei Monaten ruhen die Arbeiten.

"Der nächste Schritt wäre der aktive Umbau des Gebäudes. Dafür bräuchten wir laut Auskunft der Stadt aber eine Baugenehmigung, die aber nur beantragt werden könne, wenn das Gebäude als erschlossen gilt", sagt Becker. Das gesamte Gelände vor und rund um das Bahnhofsgebäude aber gehört der Bahn.

Kleiner gläserner Kiosk

Die Investoren brauchen also Flächen für den künftigen Biergarten, der rechts neben dem Bahnhof unter Einbeziehung des derzeit dort stehenden Kiosks als Toilettenanlage entstehen soll. Dort sollten auch die Stellplätze liegen. Zwischen Bahnhofsgebäude und der Unterführung wollen die Investoren zudem einen kleinen gläsernen Kiosk errichten, aus dem sich Pendler und Bahnreisende mit Brötchen, Kaffee, Zeitungen und dergleichen versorgen könnten.

"Weil es mit dem Fortgang haperte, haben wir uns mit Investoren und Vertretern der Bahn Anfang dieses Monats zu einem inzwischen zweiten Runden Tisch getroffen", sagt Elmar Jakubowski, der als Uerdinger Bezirksvertreter der Runde angehörte. "Dazu hatten wir Aussagen einer von der Bahn in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie über die für die Investoren nötigen Flächen erwartet." Stattdessen seien die Vertreter der Bahn mit der Zeichnung eines mehrgeschossigen Gebäudes für den Park & Ride-Platz links von der Unterführung erschienen. "In diesem Gebäude sollten – wie es die Investoren für ihren Kiosk vorgesehen haben – auch Artikel für Bahnreisende angeboten werden", sagt Jakubowski und weist darauf hin, dass die Bahn für dieses Gebäude einen Bebauungsplan der Stadt benötige. Dazu sagt Gerd Felser, Pressesprecher NRW der Bahn: "Wir stehen dem Brauhaus mit Biergarten positiv gegenüber, und wollen die Flächen rechts neben dem Bahnhofsgebäude an die Investoren verkaufen. Ich bin optimistisch, dass wir uns in Verhandlungen über den Preis einig werden." Die Befürchtung, die Bahn wolle dort in Konkurrenz treten, bezeichnete Felser als "Kokolores". Die Bahn habe im Auftrag der Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben, was man auf dem Gelände machen könne. "Das neutrale Ergebnis war, dass ein Baukörper in der Nachbarschaft möglich sei. Es gibt aber keine konkreten Pläne." Wenn dort etwas entstehe, so relativierte Felser sodann, werde die Bahn darauf achten, dass niemandem das Wasser abgegraben werde.

Roman Becker ist unterdessen gespannt, wie es weitergeht. Er hofft, dass er nach Monaten des Hin und Her mit der Bahn die Investoren bei der Stange halten kann, zumal die Bahn mit einer Vielzahl weiterer Forderungen aufgetreten sei. Unter anderem gehe es um Absicherungen zum Bahngelände und Verlegung eines Kommunikationskabels. Vor Ostern soll der nächste Runde Tisch zusammenkommen.

(RP)
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