Krefeld DSV Logistik holt 600 Jobs nach Krefeld

Krefeld · Die Habacker Holding aus Düsseldorf investiert 60 Millionen Euro. Gestern erfolgte die Grundsteinlegung für den dänischen Transport- und Logistikkonzern DSV in Fichtenhain. In drei Gebäudekomplexen sollen 600 Beschäftige arbeiten.

 Grundsteinlegung in Fichtenhain: Michael Habacker, Brian Winther-Almind, Aleksander Schmidt, Harald Schefft und Rolf Endermann (von links).

Grundsteinlegung in Fichtenhain: Michael Habacker, Brian Winther-Almind, Aleksander Schmidt, Harald Schefft und Rolf Endermann (von links).

Foto: TL

In gut zwölf Monaten sollen am Standort Fichtenhain mindestens 600 Beschäftigte des dänischen Logistikunternehmens DSV ihre Arbeit aufnehmen. Im Krefelder Süden entsteht für rund 60 Millionen Euro der größte deutsche Standort der Gruppe, die mit 22 000 Arbeitnehmern weltweit mehr als sechs Milliarden Euro umsetzt. Gestern war die feierliche Grundsteinlegung mit rund 100 Gästen aus Wirtschaft und Politik.

 Auf dem Bauschild an der Hans-Günter-Sohl-Straße in Fichtenhain ist eine Computeransicht des DSV Logistikzentrums Krefeld zu sehen, wie es im Sommer des nächsten Jahres in der Realität einmal aussehen soll. RP-Repro: Thomas Lammertz

Auf dem Bauschild an der Hans-Günter-Sohl-Straße in Fichtenhain ist eine Computeransicht des DSV Logistikzentrums Krefeld zu sehen, wie es im Sommer des nächsten Jahres in der Realität einmal aussehen soll. RP-Repro: Thomas Lammertz

Foto: Habacker Holding

Bauherr ist die Habacker Holding aus der Landeshauptstadt. Auf 168 000 Quadratmetern entwickelt das Düsseldorfer Familienunternehmen einen modernen Immobilienkomplex aus drei Baukörpern. Blickfang wird ein viergeschossiges Gebäude als Solitär, das die "skandinavische Architektur und Offenheit" unterstreiche, erklärte Michael Habacker einen gewissen "Mut zum Luxus". Es soll zunächst 300 Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich auf 7000 Quadratmetern beherbergen. Weitere 300 Beschäftigte arbeiten in einer 30 000 Quadratmeter großen Lagerhalle und in einer weiteren, 12 500 Quadratmeter großen Umschlaghalle fürs so genannte Cross-Docking. Dort werden vorkommissionierte Waren ohne Einlagerung schnell von Lastwagen zu Lastwagen umgeschlagen. Eine Erweiterungsmöglichkeit für weitere 5000 Quadratmeter Cross-Docking-Fläche ist vorhanden.

In Krefeld entsteht ein DSV-Logistikzentrum, in dem alle Aktivitäten aus den bisherigen Standorten in Neuss, Düsseldorf, Duisburg und Nettetal zusammengezogen werden. "Und wir setzen auf Wachstum in einer Region, die mehr Einwohner hat als die Niederlande und dreimal so viele wie Dänemark", sagte Harald Schefft, Geschäftsführer DSV Solutions GmbH, der die Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld lobte. Die Bündelung ermögliche dem Unternehmen hervorragende Expansionschancen. Er wisse, dass die Logistikbranche wegen des Flächenverbrauchs und der vermeintlich geringen Zahl an Arbeitsplätzen vielerorts schlecht gelitten sei. "Vor allem in Süddeutschland ist das ein echtes Problem", sagt Schefft. Oberbürgermeister Gregor Kathstede betonte, dass die Verantwortlichen in Krefeld die Logistikbranche ganz anders sähen. Er freue sich, dass Habacker und DSV gegen die internationale Konkurrenz aus Holland die Stadt Krefeld als den Mittelpunkt für ihre wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region ausgewählt hätten. In Krefeld lasse sich auch sehr gut wohnen, gab Kathstede den Gastgebern als Information für die zukünftige Belegschaft mit auf den Weg.

Die Habacker-Holding plant, das Logistikzentrum bis Sommer 2015 schlüsselfertig zu entwickeln, so dass DSV die Flächen ausstatten und den Betrieb starten kann. Als so genannter Road Hub ist der neue Standort unter anderem für europaweite Lkw-Verkehre für Kunden aus allen Branchen zuständig.

(RP)
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