Krefeld Drogenszene bleibt am Theaterplatz
Krefeld · Ein ungewöhnlich deutliche Absage hat Beigeordneter Thomas Visser einem Antrag der Grünen auf erneute Prüfung von städtischen Plätzen als alternative Standorte für die Krefelder Theaterplatzszene erteilt.

Drogenszene in Krefeld: Jolanta N. lebt in der Tiefgarage
Mit den Worten, jetzt für Verwaltungsverhältnisse mal Klartext sprechen zu wollen, reagierte Visser auf den Vorschlag von Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Renner, die Verwaltung möge per von ihm erstellter Bewertungsliste alternative Szenestandorte prüfen.
"Seit zwei Jahren hat die Verwaltung so ziemlich jeden Krefelder Platz als möglichen Ersatzplatz ins Auge gefasst, und es ist so, dass aus Sicht der Verwaltung der Theaterplatz der am besten geeignete Platz für die Drogenszene ist," so Visser im Sozialausschuss. "Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir eine Großstadt sind und damit auch mit einer Drogen- und Alkoholproblematik konfrontiert sind. Wir werden den Königsweg nicht finden, sondern auch in zehn Jahren noch mit den Problemen zu tun haben. Diese Ehrlichkeit sollten wir uns leisten beziehungsweise müssen wir uns leisten."
Außerdem sei seiner Erfahrung nach eine Umsiedelung der Szene auch schwer zu steuern, das habe er während seiner Tätigkeit in Krefeld seit 1989 immer wieder erlebt. "Wir haben hier nicht die Sorte Mensch, der wir sagen können, so, ab Montag geht ihr jetzt mal zu Platz XY." Mehrheitlich wurde der Antrag der Grünen abgelehnt.