Krefeld DRK-Schwestern ziehen zum Stups

Krefeld · Die DRK-Schwesternschaft bündelt ihre Strukturen: Verwaltung, Personalabteilung und ambulanten Abteilungen werden im Sommer nach Königshof ziehen, wo gegenüber des stups-Kinderzentrums ein Neubau errichtet wird.

 Der Rohbau steht: Diane Kamps, die Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld, freut sich bereits auf die Fertigstellung des neuen Gebäudes im Frühjahr. Durch den Neubau gegenüber des Stups-Kinderzentrums in Königshof werden die Wege kürzer und der soziale Austausch besser.  RP-Foto: Thomas Lammertz

Der Rohbau steht: Diane Kamps, die Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld, freut sich bereits auf die Fertigstellung des neuen Gebäudes im Frühjahr. Durch den Neubau gegenüber des Stups-Kinderzentrums in Königshof werden die Wege kürzer und der soziale Austausch besser. RP-Foto: Thomas Lammertz

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Rohbau steht, es wird bereits geschäftig am Einsetzen der Fenster gearbeitet: Bis zum Frühjahr soll der Neubau des DRK-Schwesternschaft Krefeld in Königshof dann bezugsfertig sein und große Erleichterung bringen. Das neue Gebäude wird direkt gegenüber des Ende 2012 eröffneten Stups-Kinderzentrums gebaut. Zu den bereits vorhandenen 900 Quadratmetern kommen so weitere 900 hinzu. Vor allem aber entfallen die häufig 30-minütigen Fahrten zum DRK-Mutterhaus in der Hohenzollernstraße, wo sich die gesamte Leitung, Verwaltung und Personalabteilung der Schwesternschaft sowie die Zentrale der ambulanten Kinderkrankenpflege und des Pflegedienstes seit 1953 befindet.

All diese Abteilungen der Schwesternschaft werden bis Sommer kommenden Jahres nach Königshof ziehen. Diane Kamps, die Oberin der Schwesternschaft, freut sich über einen „zeitlichen und ökologischen Gewinn“, sie sieht „deutliche Synergieeffekte“ durch den Neubau, beispielsweise würde die bisher nötige, teils doppelte Dokumentation an den zwei Standorten entfallen, dadurch Kosten gespart, Strukturen, wie die ambulante und stationären Angebote, gebündelt werden. Die zahlreichen Fort- und Weiterbildungen, die die Schwesternschaft anbietet, sollen künftig im Staffelgeschoss des neuen Gebäudes stattfinden, genauso wie das Trauercafé, für das nun ein geschlossener, intimerer Raum verfügbar sein wird. Ganz zu schweigen von dem dann möglichen, besseren sozialen Austausch zwischen den Mitarbeitern der Schwesternschaft.

Dass sich bald alle Abteilungen am Stups-Standort ansiedeln, ist ein logischer Schritt, schließlich sei das Stups mittlerweile das „größte Arbeitsfeld“ der Schwesternschaft, so Kamps. Gerade für das Kinderhospiz gebe es mittlerweile Anfragen von Familien aus ganz Deutschland, deren Kinder an einer unheilbaren Krankheit leiden. Die Eltern dieser Kinder sollen sich vom pflegeintensiven Alltag erholen können, die Kinder ein vertrautes Umfeld finden, wo sich um sie gekümmert wird. Die zwölf freien Plätze sind die meiste Zeit des Jahres über belegt. Im Neubau wird es statt der bisher von der Schwesternschaft extra angemieteten drei Eltern-Appartments mit Gemeinschaftsküche und -bad drei einzelne Appartements im  hotelähnlichen Ambiente mit eigenem Bad, Küche und Terrasse geben, damit die Eltern, die in der Nähe ihres Kindes bleiben wollen, sich erholen können und „wie im Urlaub fühlen“, sagt Kamps.

2015 hatte die Schwesternschaft mit der Stadt bereits über einen Kauf des gesamten Geländes der ehemaligen Landwirtschaftsschule verhandelt. Die Stadt knüpfte daran aber die Bedingung, dass die Schwesternschaft traumatisierte, männliche Flüchtlinge betreuen solle, worin diese aber nicht ihre Kompetenzen sah und vom Kauf wieder Abstand nahm. Im April 2016 sprach der Krefelder Rat dann den ehemaligen Gartenbereich des rund 4000 Quadratmeter großen Geländes der Schwesternschaft zu, seit Beginn dieses Jahres wird gebaut. Die restlichen rund 3000 Quadratmeter erwarb ein Investor aus Köln, um neuen Wohnraum zu schaffen.

Rund 2,5 Millionen Euro wird der Neubau der Schwesternschaft voraussichtlich kosten. Er ist ohne Spenden geplant, allenfalls an den Eltern-Appartments würden sich private Spender beteiligen. Der Neubau ist durch die Schwesternschaft zwischenfinanziert. Sie erhofft sich durch den Verkauf des Mutterhauses an der Hohenzollernstraße eine Refinanzierung des neuen Gebäudes. Das Mutterhaus entspräche einfach nicht mehr den heutigen Anforderungen, ein Umbau wäre mit hohen Kosten verbunden, erklärt Kamps.  Die Suche nach einem Käufer gestaltet sich derzeit noch schwierig, ein potentieller Käufer der alten Villa muss hohe denkmalschutzliche Hürden nehmen, gemäß der Auflagen sollen Fassade und Parkansicht erhalten bleiben.

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