Krefeld Dratec: Drei Einbrüche in sechs Wochen

Krefeld · Die Geschäftsführer Olaf und Thomas Pott fordern von der Polizei nach gut einem Dutzend Einbrüche in ihren Betrieb mehr Präsenz. Nach Einbau einer Alarmanlage war die Beute meist gering, der Schaden am Firmengebäude aber groß.

 Thomas und Olaf Pott (rechts) zeigen beim Firmengebäude an der Westpreußenstraße die Stelle, an der die Einbrecher die Fassade aufgebroche haben.

Thomas und Olaf Pott (rechts) zeigen beim Firmengebäude an der Westpreußenstraße die Stelle, an der die Einbrecher die Fassade aufgebroche haben.

Foto: THOMAS LAMMERTZ

Olaf und Thomas Pott treibt es die Zornesröte ins Gesicht, wenn sie wieder einmal die Nachricht erhalten, es sei in ihre Firma an der Westpreußenstraße in Linn eingebrochen worden. In den zurückliegenden drei Jahren war das mehr als ein Dutzend Mal der Fall.

Krefeld: Dratec: Drei Einbrüche in sechs Wochen
Foto: KLXM

Allein seit Anfang November sind die beiden Geschäftsführer des Unternehmens Dratec an drei Abenden zum Tatort gerufen worden. "Wir schlafen bereits mit dem Handy auf dem Nachttisch", sagt Diplom-Ingenieur Thomas Pott. Sein Bruder Olaf hat sogar schon eine Nacht im Auto vor dem Durchbruch eines Einbrechers in die Lagerhalle verbracht. "Das war wie eine offene Tür, die bewacht werden musste", berichtet er.

Auf Drängen der Versicherung haben die Brüder der auf Vertrieb und Herstellung von Schweißdrähten spezialisierten Firma vor rund einem Jahr eine Alarmanlage einbauen lassen. "Wir haben an jedem Fenster Aufkleber angebracht, dass der Betrieb mit einer solchen Anlage geschützt ist, und das Warnlicht ist von außen auch gut zu erkennen, trotzdem steigen Kriminelle regelmäßig bei uns ein", erzählt Thomas Pott verwundert. Mal sehen, wie lange die Versicherung noch mitspiele, bis deren Schmerzgrenze erreicht sei, sagt er.

Die beiden Geschäftsleute haben den Eindruck, dass die Polizei machtlos sei. Ermittlungen liefen, warum auch immer, ins Leere. "Die nehmen, wenn nur die Kaffeemaschine entwendet wurde, noch nicht einmal mehr Spuren wie Fingerabdrücke auf", sagt Thomas Pott. Die Polizei zeige nachts im Gewerbegebiet auch keine Präsenz.

Anekdoten über ihre Erfahrungen können die beiden zur Genüge erzählen: Als die Polizei im Ruhrgebiet ein sichergestelltes Auto habe versteigern lassen, sei festgestellt worden, dass im Laderaum mehrere Hundert Kilogramm Schweißdraht lagen — Diebesgut. An den Adressaufklebern sei die Anschrift der Firma Dratec erkennbar gewesen. "Wir haben die Ware, weil wir von der Versicherung schon entschädigt waren, zurückkaufen müssen", schildert Thomas Pott.

Sein Bruder erzählt die Episode, wie er spät abends im Büro durch Geräusche aufmerksam geworden sei. In der Halle entdeckte er dann zwei Männer, die sich auf Ansprache mit einem Wortschwall Richtung Ausgang begaben und flüchteten. Der anschließende Versuch, die Alarmanlage scharf zu schalten, sei dann gescheitert, weil die beiden Männer offenbar ein Fenster geöffnet hatten, um des Nachts einzusteigen. Ein anderer Einbrecher habe die Blechfassade aufgeschnitten, um im Inneren Materialproben für einen späteren Beutezug zu nehmen.

Nun denken die beiden Geschäftsführer daran, wieder einen scharfen Wachhund anzuschaffen. "Vor Jahren mit Schäferhund gab's keine Einbrüche."

(RP)
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