Krefeld Dramatische Zahlen: Neues 68-Millionen-Loch im Haushalt

Krefeld · Nach der neuesten Steuerschätzung von Mai wird Krefeld in diesem Jahr knapp 68 Millionen Euro weniger einnehmen als bislang erwartet. Nun wird der Ruf laut, im Rat sofort und nicht erst, wie geplant, im September nach der Sommerpause mit den Haushaltsberatungen zu beginnen.

Krefeld: Dramatische Zahlen: Neues 68-Millionen-Loch im Haushalt
Foto: Ulli Dackweiler

Vor allem die Gewerbesteuer bricht dramatisch ein — statt der erwarteten 142,2 Millionen Euro gehen die Steuerschätzer nur noch von 99,1 Millionen Euro aus. So steht es in einer Vorlage der Verwaltung, die unserer Zeitung vorliegt.

"Diese Zahlen sind ein Hammer", erklärte gestern SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Hahnen. "Wir müssen jetzt sofort in die Haushaltsberatungen einsteigen, um Maßnahmen zu beschließen, die das Defizit verringern. Die Verwaltung arbeitet zurzeit nach der Devise, dass der Himmel nicht Regen, sondern Gold bringt." Hahnen verwies darauf, dass vermutlich auch die Kosten für die Unterbringung von Hartz-IV-Empfängern weiter steigen werden. "Das Loch wird noch größer."

Insgesamt werden die Steuereinnahmen in Deutschland laut Mai-Schätzung des Arbeitskreis Steuerschätzung von 2010 bis 2013 um fast 39 Milliarden Euro niedriger ausfallen, als 2009 angenommen. Für Krefeld bedeutet das, dass die Stadt 2011 rund 76 Millionen Euro weniger einnimmt als erwartet, im Jahr 2012 sogar 79 Millionen Euro. Für 2009 fehlen der Stadt 69 Millionen Euro im Haushalt; 2010 fehlen bislang 68 Millionen Euro.

Der Haushalt der Stadt umfasst rund 625 Millionen Euro — auf Unterbringungskosten für Hartz-IV-Empfänger entfallen 58,5 Millionen Euro, auf Schulen 36 Millionen, auf Kultur 25 Millionen, auf Tiefbau/ Straßen 23,5 Millionen und auf Sport 11,2 Millionen Euro.

(RP)
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