Krefeld Dio-Spitze: SPD wirft OB Betrug vor

Krefeld · Die Sanierung der Kirchturmspitze von St. Dionysius ist offenbar ernsthaft gefährdet. "Herr Kathstede scheint vor der Wahl kommunale Unternehmen zur Spende gezwungen zu haben. Das ist ein eklatanter Wahlbetrug", sagte SPD-Vorsitzender Bernd Scheelen zum Thema Finanzierung der Dio-Spitze auf der SPD-Wahlkreiskonferenz: "Aus den Gebühren der Steuerzahler wollen wir die Dio-Spitze nicht finanzieren. Mit der SPD wird es so eine Spende nicht geben."

Der Dio-Turm bekommt eine neue Spitze
5 Bilder

Der Dio-Turm bekommt eine neue Spitze

5 Bilder

Bisher hält Oberbürgermeister Kathstede den Namen des von ihm organisierten Großspenders geheim. Er hatte vor der Kommunalwahl erklärt, dass es einen solchen Spender gebe. Damit habe sich der OB nach SPD-Ansicht Wahlvorteile verschafft.

Auf der Ratssitzung am Donnerstag hatte die SPD Klarheit gefordert. Kathstede hatte lediglich noch einmal betont, der Spender stehe weiter bereit. Scheelen dazu: "Es sieht so aus, als wenn es überhaupt keinen privaten Spender gibt."

In der Ratssitzung hatte sich bereits abgezeichnet, dass die politische Unterstützung für die Sanierung der Dio-Spitze nicht uneingeschränkt und ungeprüft sein wird.

Für die FDP hatte Fraktionschef Joachim Heitmann erklärt: "Sobald es sich bei dem Spender um eine Gesellschaft mit städtischer Beteiligung handelt, haben wir einen Informationsanspruch, weil städtische Belange betroffen sind."

Die Landtagskandidaten

Die Krefelder Sozialdemokraten haben bei ihrer Wahlkreiskonferenz ihre Kandidaten für die Landtagswahl gewählt. Der bei der Oberbürgermeisterwahl knapp gescheiterte Ulrich Hahnen wird am 9. Mai für den Wahlkreis 47 (Mitte, Süd, West, Fischeln) antreten. Als einziger Kandidat erhielt er 113 von 138 Stimmen.

"Krefeld ist eine wunderschöne Stadt, aber nicht so bedeutend, dass sie alleine wirken kann", erklärte der Fraktionsvorsitzende. Daher werde er sich für eine enge Vernetzung der Stadt mit dem gesamten Rheinland einsetzen.

Für den Wahlkreis 48 (Oppum-Linn, Uerdingen, Gellep- Stratum, Nord, Ost, Hüls) waren drei Frauen angetreten. Nach einer leidenschaftlichen Rede von Ina Spanier-Oppermann (47) gewann die Betriebsratsvorsitzende der Firma Sitel im ersten Wahlgang mit 87 von 138 Stimmen. Auf das Engagement von Anke Drießen-Seeger und Anja Ingenbleek will Bernd Scheelen aber nicht verzichten: "Es sind junge, qualifizierte Frauen. Wir brauchen sie alle. Es gibt noch viele Aufgaben in Krefeld."

Die Chancen für die SDP bei der Landtagswahl schätzt er als gut ein: "Die schwarz-gelbe Bundesregierung ist nicht so sozial, wie sie sich gerne gibt. Das könnte zu einer Gegenbewegung führen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort