Krefeld Dieses Haus soll Denkmal werden

Krefeld · Die Untere Denkmalbehörde möchte das Haus an der Konventstraße aus dem Jahr 1729 unter Schutz stellen. Die Bezirksvertretung hat das mehrheitlich abgelehnt. Jetzt müssen Fachausschuss und Rat entscheiden.

Hüls Die Untere Denkmalbehörde bei der Stadt Krefeld möchte das Haus an der Konventstraße 11 als Denkmal klassifizieren und hat es deshalb unter "vorläufigen Denkmalschutz" gestellt. Die Grünen unterstützen diese Absicht und haben in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Hüls einen entsprechenden Antrag eingebracht: "Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte der Menschen, des Ortes Hüls und der Stadt Krefeld, deren historische Dimension und Straßenräumlichkeit von derartigen Bauten getragen wurde", formulierte die Hülser Bezirksvertreterin Grit Pöhlmann. Nicht zuletzt verbinde sich mit dem Haus eine ununterbrochene Reihe namentlich bekannter historischer Hülser Bürger.

Dieser Argumentation konnte die Bezirksvertretung allerdings nicht folgen, lehnte den Grünen-Antrag mehrheitlich ab und bat die Verwaltung, die vorläufige Unterschutzstellung rückgängig zu machen.

Tatsächlich macht das Haus an der Konventstraße neben den Hülser Heimatstuben rein äußerlich kaum den Eindruck der Denkmalwürdigkeit. Doch die Untere Denkmalbehörde begründet ihre Absicht mit folgenden Hinweisen: Das aus dem Jahr 1729 stammende Gebäude stelle "ein typisches Wohn- und Geschäftshaus der Barockzeit in Innenstadtlage dar, wie es für die Mehrzahl der nachmittelalterlichen europäischen Stadtbewohner zur Normalität gehörte, in dieser Form und in diesem Originalzustand aber nur noch selten erhalten ist". Die Fensteröffnungen im Obergeschoss sind nachträglich verkleinert, die des Erdgeschosses vergrößert worden. Die Türöffnung von 1813 ist weitgehend original erhalten.

Errichtet wurde das Haus laut Denkmalbehörde von Johann Meyser, Bäcker und Fuselbrenner, und seiner Frau Anna Steiger. "Die Innenstruktur besteht aus Fachwerk und ist weitgehend original; erhalten sind unter anderem der große Kaminzug für den ursprünglichen Backofen der Ersteinrichtung als Bäckerei von 1729 und dessen massiver Unterbau, daneben zwei tonnengewölbte Kellerräume . . .. Unter späteren Verkleidungen sind im Obergeschoss die originalen Kölner Decken erhalten."

Den Dachstuhl aus Eichenholz bewertet die Untere Denkmalbehörde als erstaunlich aufwendig konstruiert.

(RP)
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