Krefeld Die Zahl der Einbürgerungen ist seit 2000 stark rückläufig

Krefeld · 377 Krefelder mit ausländischem Pass haben im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.

Das Interesse von Krefeldern ausländischer Nationalität, einen deutschen Pass zu bekommen und eingebürgert zu werden, hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich abgenommen. Die Zahl pendelt bei etwa einem Drittel derer aus dem Jahr 2000. Damals standen 1089 Einbürgerungen in Krefeld zu Buche, im vergangenen Jahr waren es nur noch 377. Das sind immerhin 15,6 Prozent mehr als 2016 mit 326. Der Tiefpunkt lag im Jahr 2008 mit 269 Einbürgerungen. Die Entwicklung in Nordrhein-Westfalen verlief mit ihren Hochs und Tiefs parallel zu der in der Seidenstadt beziehungsweise umgekehrt. Das teilte das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik gestern mit.

Im Jahr 2017 wurden in Nordrhein-Westfalen 27.381 Ausländer aus 152 Nationen eingebürgert und erhielten damit die deutsche Staatsangehörigkeit. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das 1,3 Prozent mehr Einbürgerungen als ein Jahr zuvor (2016: 27.027). 61,5 Prozent der Eingebürgerten stammte aus Europa, von denen 30,9 Prozent einen Pass aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union besaßen. 22,6 Prozent hatten eine asiatische, 12,6 Prozent eine afrikanische und 2,2 Prozent eine amerikanische Staatsangehörigkeit.

Bei der Betrachtung einzelner Nationalitäten hatte die Mehrzahl der neuen deutschen Staatsbürger vor ihrer Einbürgerung eine türkische Staatsangehörigkeit (4425 Personen; 16,2 Prozent). Im Jahr 2016 hatte die Zahl der Eingebürgerten mit vormals türkischer Staatsangehörigkeit noch bei 5052 gelegen. An zweiter Stelle der Einbürgerungen standen Staatsangehörige aus dem Vereinigten Königreich (1741; 6,4 Prozent). Damit hat sich die Zahl der eingebürgerten Briten im zweiten Jahr in Folge überdurchschnittlich gegenüber dem jeweiligen Vorjahr erhöht (2016: 684; 2015: 132). An dritter und vierter Stelle der Einbürgerungen standen Personen mit vormals polnischem (1 628; 5,9 Prozent) oder kosovarischem (1343; 4,9 Prozent) Pass.

Den größten Anteil (39,1 Prozent) an der Zahl der Einbürgerungen hatten junge Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren. 35- bis 44-Jährige kamen auf einen Anteil von 22,8 Prozent und 45- bis 59-Jährige auf 16,9 Prozent. Weitere 14,6 Prozent der Ausländer, die im Jahr 2017 einen deutschen Pass erhielten, waren jünger als 18 und 6,6 Prozent 60 Jahre oder älter. Gut die Hälfte (51,8 Prozent) aller Eingebürgerten lebte zum Zeitpunkt der Einbürgerung bereits seit mindestens 15 Jahren in Deutschland, ein Drittel (33,3 Prozent) konnte sogar eine Aufenthaltsdauer von 20 und mehr Jahren vorweisen. Weitere 35,5 Prozent waren acht bis unter 15 Jahre in Nordrhein-Westfalen oder in anderen Bundesländern ansässig. 12,7 Prozent der Eingebürgerten erhielten mit einer Aufenthaltsdauer von unter acht Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit.

(sti)
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