Krefeld Die "VinyClock" - wie Studenten an der Uni Unternehmertum lernen
Krefeld · Isabelle Dreves ist 20 Jahre alt, stammt aus Fischeln, ist zurzeit Studentin der "International Business School" in Venlo und seit kurzem Unternehmerin: Sie hat mit Kommilitonen zusammen die Firma "Six o' Clock" gegründet.
Das Ganze ist eine Aufgabe fürs Studium, am Ende werden alle Teilnehmer bewertet. Am Anfang stand eine pfiffige Idee: die VinyClock, eine Uhr aus zwei Schallplatten, die die Silhouette einer Stadt darstellt und beleuchtet: "The light which shines behind the city makes the clock nice decoration to every room!", wie es auf der Facebook-Seite des 2014 gegründeten Unternehmens heißt. "Ich bin in unserem Unternehmen der Marketing-Manager", sagt Dreves, "wir haben unseren Break-even-point noch nicht erreicht."
53 Uhren zum Stück-Preis von 20 Euro hat das Test-Unternehmen bis dahin verkauft. Die Aktion soll bis Juni laufen. Danach sind die elf Mitarbeiter der Firma nicht reich an Geld, aber reich an Erfahrungen über Struktur, Abläufe und Posten in einem Unternehmen - vom Human Ressource Manager (Personalchef) bis zum General Manager (der Chef von allem). Verkehrssprache ist Englisch, die Besetzung des Teams international.
Isabelle Dreves absolviert den Studiengang zum "Bachelor Business of Administration" an der "Fontys International Business School" Venlo. Fontys ist einer der größten Hochschulverbände in den Niederlanden, dem 29 Hochschulen angeschlossen sind. Dreves möchte einmal im Bereich "Fast Moving Consumer Goods" arbeiten - also in Branchen, die Konsumgüter mit hohem Durchlauf anbieten. Das Studium in Venlo kostet rund 2000 Euro pro Jahr.
Am Anfang ihres kleinen Unternehmens stand die Frage, was man vertreibt - die ersten Überlegungen gingen in die Richtung, einen Becherhalter für Tische zu entwickeln, ein Ding, das Schüler oder Studenten an ihren Tischen gut gebrauchen könnten. Doch von dieser Idee hat das Team Abstand genommen; alle waren am Ende nicht überzeugt von der Idee. Dann kam der Einfall mit der Vinyl-Uhr. Als Zielgruppe hat das Unternehmen definiert: 15- bis 55-Jährige. Die Art der Produktion war schnell geklärt: Bei den niedrigen Stückzahlen wäre es viel zu teuer gewesen, die Uhren produzieren zu lassen - so war Handarbeit gefragt: Aus alten Platten aus den Beständen der Verwandtschaft wurden die Silhouetten ausgesägt, Uhrwerk und LED-Beleuchtung montiert.
Der Vertrieb wird gerade perfektioniert - auf der Facebook-Seite wird angekündigt: "Six o' clock arbeitet an ihrem ersten Promotion-Video, Ihr dürft gespannt sein." Marketing ist nicht alles, aber ohne Marketing ist eine Idee schnell nichts. Wie im richtigen Leben.
Wer eine Uhr bestellen will, kann sich an Isabelle Dreves wenden: Mailadresse isadreves@web.de Internetadresse der Hochschule: www.fontysvenlo.nl
