Fotos Die Krefelder Wespe und andere Insektenschätze
Einen großen Insektenschatz beherbergt der Entomologische Verein in Krefeld. Ein Blick in die Sammlung:
Die Schlupfwespe Banchus crefeldensis hat den Namen der Stadt Krefeld erhalten. Der Krefelder Entomologe Albert Ulbricht (1865 - 1927) hat dieses Tier in Krefeld im Bruch entdeckt und das Tier als neue Art beschrieben. Die Wespenart legt ihre Eier mit einem Legebohrer in Raupen, die sie am Boden findet. Dort entwickelt sich dann neue Insekten, indem sie die Raupe von innen auffressen.
Exotische Tagfalter
Der Kasten ist ein Nachlass eines Mönchengladbachers, der 1980 dem Uerdinger Heimatbund eine Sammlung mit ca. 70 Sammlungskästen übergeben hat. Der Heimatbund hat diese Sammlung 2005 an den Entomologischen Verein Krefeld übergeben. Alle Falter haben ihre Heimat in den tropischen Regionen Südostasiens und gehören zur Familie der Papilionidae: Die mit (1) gekennzeichneten Falter sind Ornitophera-Schwalbenschwänze. Die mit (2) beschrifteten Falter sind die Aristolochia-Schalbenschwänze. Manche Schwalbenschwänze greifen zur Abwehr von Feinden zu einem besonderen Trick – sie nehmen mit der Nahrung giftige Substanzen auf und wandeln diese um. Die Substanzen verbleiben im Körper, die Tiere werden für Fressfeinde, zum Beispiel Vögel, ungenießbar. Es gibt sogar eine spezielle Krefelder Rasse des Schwalbenschwanzes. Der Krefelder Entomologe Max Rothke, der um 1900 in die USA auswanderte, fand in Krefeld einen fast schwarzen Schwalbenschwanz, den er „nigrofasciata“ nannte.
Goliathkäfer
Die bis zu 10 Zentimeter großen Goliathkäfer in diesem Sammlungskasten kommen alle aus Westzentralafrika (Zaire, Kameraun, Elfenbeinküste), wo sie sich nachtaktiv von Baumsäften ernähren. Die Larven dieser Käfer leben in und von Totholz in Regenwäldern und Baumsavannen. Die Larven schlüpfen und setzen sich als erwachsene Käfer fort. Links und mittig (1) sind die Golianthus regius zu sehen, die fünf Exemplare rechts (2) sind Golianthus meleagris. Bei vielen Insekten gibt es keine deutschen Namen, weil bei den speziellen Insekten unter den Wissenschaftlern eine einheitliche Sprache gefunden werden muss. Die ist Latein geblieben. Der Goliathkäfer lebt nur in Afrika und ist dort streng geschützt. Das Sammeln und die Einfuhr ist streng verboten. Nach Krefeld kamen diese Exemplare über den Uerdinger Dechant Paul Müller (1897 in Köln geboren - 1957 in Luxor/Ägypten gestorben), der die Tiere zu Zeiten sammelte, als es noch keine Artenschutzverordnung gab. Müller hatte Kontakt zu vielen Entomologen über Missionsstationen. Er vermachte seine Sammlung der Stadt Krefeld.
Eine Porträtaufnahme der Kuckuckuckswespe.
Der Stachel der Kuckuckuckswespe in Nahaufnahme.