Aus den Stadtteilen Lob für Müllsammelaktionen

Krefeld · In der Bezirksvertertung Uerdingen war neben „Guerilla-Picking“ die Sportanlage Gellep-Stratum das Hauptthema.

 Die „Guerillapicker Uerdingen“ sammeln jeden Montag Müll am Rhein. Die Aktion wird von allen Seiten gelobt, ist aber juristisch für Kommunalbetrieb und GSAK nicht unproblematisch.

Die „Guerillapicker Uerdingen“ sammeln jeden Montag Müll am Rhein. Die Aktion wird von allen Seiten gelobt, ist aber juristisch für Kommunalbetrieb und GSAK nicht unproblematisch.

Foto: Guerilla Picking

Die Initiative des „Guerilla Pickings“ am Rhein, bei dem vorwiegend junge Menschen sich treffen und Müll sammeln, beschäftigte am Dienstagabend auch die Bezirksvertretung Uerdingen. Bezirksvorsteher Jürgen Hengst sprach den anwesenden Vertreter des Kommunalbetriebes Krefeld, Vorstand Andreas Horster, an, ob es nicht möglich sei, die Jugendlichen zu unterstützen.

Der antwortete, dass die Unterstützung durchaus gegeben werde, was beispielsweise die Abholung des gesammelten Mülls anginge. „Hier ist die GSAK verantwortlich. Auf einen Anruf hin wird der gesammelte Müll hier sehr zuverlässig und zeitnah abgeholt“, antwortete er. Die Anregung Hengsts, auch während der Aktion selbst, beispielsweise durch die Ausgabe von Handschuhen oder Sammelstücken zu unterstützen, wiegelte der KBK-Verantwortliche ab. „Grundsätzlich unterstützen wir solche Aktionen sehr gern. Aber wenn wir Materialien bereitstellen bringt uns das juristisch unter Umständen in Probleme“, erwiderte Horster. Es könne sein, dass das Unternehmen dann auch haftungsrechtlich in der Verantwortung stünde. In der grundsätzlichen Einschätzung der Aktionen war er sich aber mit den Vertretern aller Parteien einig: Die Tatsache, dass Menschen, zumal junge Menschen, sich engagieren und für eine saubere Stadt und Umwelt sorgen, begrüßten Horster, wie auch alle Bezirksvertreter einmütig und sie kündigten an, so weit möglich die Aktionen zu unterstützen.

Zweites großes Thema der Sitzung waren die zusammenhängenden Bebauungspläne 826 und 827, bei denen eine neue Bezirkssportanlage für Gellep-Stratum errichtet werden und das Gelände der bisherigen Anlage zu Wohnbebauung umgewidmet werden soll. CDU-Vertreter Ulrich Lohmar äußerte die Befürchtung, dass aufgrund der formalen Trennung der beiden Verfahren die Möglichkeit bestehen könne, dass am Ende der alte Sportplatz bebaut, aber kein neuer angelegt werde. „Wir wollen auf jeden Fall sicherstellen, dass die Bebauung der bestehenden Sportanlage erst in Angriff genommen wird, wenn der Neubau abgeschlossen ist“, sagte er.

Diese Befürchtung wussten Bezirksvorsteher Hengst und SPD-Vertreter Benedikt Winzen zu zerstreuen. „Die Pläne sind formal voneinander getrennt, gehören aber inhaltlich zusammen. Wir werden ganz sicher nicht an den alten Sportplatz heran gehen, ohne vorher einen neuen zu haben“, erklärte Winzen. Er fügte auch hinzu: „Wie hoch das Thema in der Prioritätenlilste steht ist auch daran zu sehen, dass beide Pläne an Position 19 und 22 der Prioritätenliste stehen, also recht hoch eingeordnet sind.“

Noch könne allerdings keine abschließende Aussage über die neue Bezirkssportanlage getroffen werden, da hier zunächst die Sportstättenkommission gehört würde und die habe sich bislang noch nicht mit Gellep-Stratum befasst. Was eine Zusammenlegung mit neuen Gebäuden der freiwilligen Feuerwehr nebst möglicher gemeinsamer Nutzung einiger Anlagen angeht, äußerte sich Lohmar ebenfalls kritisch. Winzen antwortete, dass es sich allein um einen Prüfauftrag handele. „Ob wir Anlagen gemeinsam nutzen können, das bleibt abzuwarten. Aber es wäre fahrlässig, die Möglichkeit nicht zu prüfen. Nichts anderes tun wir“, sagte er.

Christopher Weber vom Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung, der als städtischer Vertreter anwesend war, bekräftigte die Aussagen, sagte aber auch: „Das Gelände der alten Sportanlage ist eine Perle und stadtplanerisch hochinteressant. Es wäre von der Lage und den Möglichkeiten her ein Glücksfall für den Stadtteil, das Gelände entwickeln zu können. Es könnte den Stadtteil wirklich voran bringen.“

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