Krefeld Die Berufe bei Siempelkamp

Krefeld · Die Arbeit in einer Gießerei bringt besondere Arbeitsbedingungen mit sich: "Man muss Hitze, Staub und flexible Arbeitszeiten ertragen. Wir können das heiße Eisen nicht einfach stehen lassen", sagt Gießereimeister Klaus Kelm. Sein Team fängt morgens um 6 Uhr an und hört auf, wenn die Arbeit erledigt ist.

Vor 24 Jahren hat er seine Ausbildung zum Gießereimechaniker im Bereich Handformguss absolviert. Inzwischen ist er zusammen mit einem Kollegen für 34 Facharbeiter verantwortlich. "Ich habe früher gerne im Sand und mit Lego gespielt. Wer das gerne macht, ist hier richtig", sagt der 51-Jährige.

Gießereimechaniker stellen vor allem die Formen her, in die später das flüssige Eisen gegossen wird. Dafür ist technisches Verständnis, ein räumliches Vorstellungsvermögen und Sorgfalt sehr wichtig. Wird nur ein Teil vergessen oder ein Hohlraum zu viel gelassen, ist der Guss mangelhaft und muss eventuell wiederholt werden.

Jens Wenzel ist gelernter Gießereiingenieur und Fertigungsleiter bei in der Siempelkamp Gießerei. Er überwacht die Arbeitsschritte, plant die Aufträge und stimmt sich auch mit den Kunden ab. "Am meisten Spaß machen die technischen Aufgaben und zu sehen, wie die Bereiche von der Konstruktion bis zur Fertigung untereinander funktionieren. Die gezielte Einteilung des Personals in einen 24-Stunden-Betrieb stellt dagegen eine ständige Herausforderung dar", gesteht der 41-Jährige.

Wenzel arbeitet eng mit den Konstrukteuren zusammen. Die sind damit beschäftigt, am Computer Baupläne für die Gussformen zu entwickeln. Sie müssen dabei die Statik ebenso berechnen, wie auch austüfteln, mit welchen Arbeitsschritten die Form herzustellen ist. Schreiner stellen dann Modelle der Formen her.

Ist ein Gussteil fertig gegossen und ausgekühlt, muss es noch "geputzt" werden. Schleifer entfernen Eisenreste und sorgen für eine glatte Oberfläche. Dabei tragen sie einen Helm mit Absauger, damit sie den Staub nicht einatmen müssen. "Ich habe mächtig Respekt vor diesen Leuten. Das ist ein Knochenjob", sagt Geschäftsführer Stephan Kaiser.

Als letzten Schritt kontrollieren Werkstoffprüfer die gefertigten Gussteile sowohl im Labor, als auch direkt in der Produktion. "Es sind sehr verschiedene und teilweise komplexe Verfahren, die wir hier anwenden. Man braucht auf jeden Fall handwerkliches Geschick", sagt Damiano Palazzi. Gelegentlich fährt der Werkstoffprüfer auch zu den Kunden, um die Qualität beim Einsatz zu kontrollieren.

Neben der Produktion sind auch Kaufleute, Logistiker und Marketingleiter bis hin zu den Mitarbeitern in der Kantine am Entstehungsprozess der Gussteile beteiligt.

(RP)
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