Krefeld Die Anbetung der Heiligen Drei Könige

Krefeld · Das Leben von Aertgen van Leyden (1498-1564) ist eine unglückliche Künstlergeschichte. Der niederländische Maler zählte zu den vielseitigsten Künstlern des 16. Jahrhunderts. Und das war sein Nachteil: Weil er stilistisch so beweglich war, wurden viele Bilder anderen Zeitgenossen zugeschrieben. Aber von den Kollegen wurde seine Kunst hoch geschätzt: Als van Leyden 1564 in einer Gracht in Leiden ertrank, gehörten mehrere seiner Bilder zum Besitz von Rembrandt und Rubens.

 Das Ölgemälde (100,2 x 119,2 cm) stammt aus der Stiftung von Albert Oetker, die er dem Kaiser-Wilhelm-Museum vor der Eröffnung 1897 schenkte.

Das Ölgemälde (100,2 x 119,2 cm) stammt aus der Stiftung von Albert Oetker, die er dem Kaiser-Wilhelm-Museum vor der Eröffnung 1897 schenkte.

Foto: KKM / Volker Döhne

"Die Anbetung der Heiligen Drei Könige" malte van Leyden 1536 in Öl. Prächtig sind die exotischen Gewänder der Könige. Die Gefolgschaft und viele Menschen in holländischer Tracht drängen sich in dem halb verfallenen Stall, um die Geburt Christi zu bestaunen. Die biblische Geschichte war ein beliebtes Thema für opulente Gemälde. Van Leyden hat das Geschehen in seine Gegenwart transportiert - im Hintergrund ist eine mittelalterliche Stadt zu sehen. Damit betont er die zeitlose Gültigkeit.

Eine weitere Besonderheit ist ein Mann im Volk (4.v.r.), der nicht die Szene im strahlenden Licht mit Maria und Jesus betrachtet, sondern aus dem Bild heraus den Betrachter anblickt. - Bis zur Eröffnung des KWM stellen wir täglich ein Bild der Sammlung vor. ped

(RP)
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