Krefeld Die 60er zu Gast im Magnapop

Krefeld · Rollercorso, Live-Bands und jede Menge gute Musik – das erwartet die Gäste des diesjährigen Sixties-Wochenende im Magnapop. Olaf Scherken organisiert das Treffen für Freunde von Beat und Garage und muss dafür auch mal DJs aus dem Ausland bei sich zu Hause aufnehmen.

Normalerweise fahren Olaf Scherken und seine Freunde bis über die Landesgrenzen für gute Musik. Ein Kurztrip nach Antwerpen oder mal eben auf die Insel nach England ist für die Fans der 60er Jahre nichts ungewöhnliches. „Dort gibt es eben die besten Partys“, sagt der 33-Jährige. Doch weil sich Olaf Scherken auch für Krefeld einen Event dieses Formats gewünscht hat, organisiert er jetzt bereits zum vierten Mal das „Velvet an Silk International Mod/Sixties“-Wochenende.

„An solchen Wochenenden wird es immer voll bei mir“, sagt Scherken. Denn auch dieses Jahr beheimatet er wieder DJs aus England und den Niederlanden bei sich zu Hause. Die insgesamt acht DJs sollen heute den Fans von Soul, Ska, R´n´B, Beat, Garage und Psychedelic mächtig einheizen. „Die Leute sollen einfach Spaß haben und auf guter, tanzbarer Musik abgehen“, sagt Scherken, der als „Beatmissionar“ die Leute heute Abend zur 60er-Musik „bekehren will“. Dabei legt er auch mal 200 Euro für eine Vinyl-Single aus dem Soulbereich auf den Tisch. „Ebay hat alles teurer gemacht. Früher gab es solche Sachen ja nur auf Flohmärkten und Plattenbörsen“, ärgert sich Scherken.

Musikalische Unterstützung bekommt er dabei von der Band „Thee Attacks“ aus Dänemark, die von ihrem Stil an die „Hives“ erinnern. Dass Beatmusik auch in Deutsch gut klingt, wollen „Kommando Beat“, dessen Musiker aus drei verschiedenen Bands kommen, beweisen.

Los geht es heute Nachmittag allerdings motorisiert statt musikalisch. Um 14 Uhr treffen sich Freunde von Vespa, Lambretta & Co. zum Rollercorso vor dem Hauptbahnhof. „Ich will den Auswärtigen mal die schönen Ecken von Krefeld, wie den Egelsberg oder den Hülser Berg, zeigen“, plant Olaf Scherken. Von den Auswärtigen sind viele gute Freunde von Scherken, denn die Fans der 60er Jahre treffen sich immer wieder auf den einschlägigen Partys.

„Jeder veranstaltet mal solche Sachen. Das ist wie eine große Familienfeier und man will dann natürlich den Leuten mit guten Bands auch etwas bieten“, sagt er.

Das Interesse für ein ganzes Jahrzehnt kam bei Scherken schon früh. In der Schule hatte der damals 15-Jährige ein Auge „auf die coolen Leute, die in Anzug und Sonnenbrille zur Schule kamen“ geworfen. Dann tauschten er und eine Freundin die Platten der Eltern. „Da hat man dann die „Stones“ gegen The Who“ getauscht“, erklärt er. Als er dann endlich ein Auto hatte, ging es auf die ersten Partys. „Ich kam mir vor wie in der Zeitmaschine und ich kannte den ganzen Abend über nur zwei Lieder“, erinnert er sich. Mittlerweile hat sich der 33-Jährige eine solide Plattensammlung der Klassiker zusammen gesucht und auch sonst viel aus den 60er Jahren übernommen.

Da dürfen natürlich auch die breiten Koteletten und der lilafarbene Kordanzug nicht fehlen.

(RP)
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