Krefeld Der neue Castor-Behälter heißt Blue-Box

Krefeld · Die Siempelkamp Nukleartechnik hat einen neuen Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente entwickelt und verkauft ihn mit Erfolg auf dem britschen Markt. Auch in China und Russland gibt es eine rege Nachfrage nach dem Produkt.

 Das Unternehmen Siempelkamp stellte bei einer IHK-Leistungsschau in Krefeld seinen Verkaufsschlager aus - den Castor-Transportbehälter.

Das Unternehmen Siempelkamp stellte bei einer IHK-Leistungsschau in Krefeld seinen Verkaufsschlager aus - den Castor-Transportbehälter.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Deutschland hat die Energiewende eingeleitet. Das bedeutet unter anderem, den kompletten Verzicht auf Kernkraftwerke. Das hat nicht nur Auswirkungen für die großen Energieversorger, sondern auch für das Krefelder Unternehmen Siempelkamp. Das baut nämlich unter anderem den bekannten Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente - Castor. Siempelkamp setzt deshalb jetzt vermehrt auf das internationale Geschäft. Die Castor-Familie hat sich dazu gleichsam um ein kleines Brüderchen vergrößert. Sein (markengeschützter) Name: Blue-Box. Das Produkt verkauft sich bestens auf dem britischen Markt. "Der Behälterkörper erfreut sich guter Nachfrage", berichtet Hans W. Fechner für die Siempelkamp-Gruppe. Auch chinesische und russische Kunden zeigten sich an diesem Produkt interessiert.

 Der Geschäftsbereich Gusstechnik stellt die Castor-Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente her.

Der Geschäftsbereich Gusstechnik stellt die Castor-Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente her.

Foto: Thomas Lammertz

Im vergangenen Jahr hat die Nukleartechnik bei Siempelkamp einen Umsatz von rund 113 Millionen Euro erzielt. Das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Auftragseingang betrug zum Stichtag 106 Millionen Euro. "Dieser Rückgang von 8,8 Prozent dürfte der Energiewende in Deutschland geschuldet sein, die die Investitionen in Nuklearindustrie auf ein Mindestmaß begrenzt", erklärte Fechner bei der Vorstellung der Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2013 im Düsseldorfer Industrieclub.

Die Strategie der Konzentration auf Sicherheitseinrichtungen und Internationalisierung des Vertriebs habe sich vor diesem Hintergrund erfolgreich gestaltet. "Der Behälterbau profitierte davon mit seinem neuen Produkt BlueBox®", sagt Fechner.

Weltweite Nachfrage konnte zudem für die Produkte Krananlagen, Tensioning Systeme zum Öffnen und Schließen von Reaktordruckbehältern sowie für Abfallbehandlungsanlagen verzeichnet werden. Dienstleistungen wie das Recycling von Wertstoffen sowie das Anlagenmanagement und die Inspektion von Raffinerien und Kraftwerken gehörten auch 2013 zu den Umsatzträgern im Bereich Nukleartechnik. Sie liefert Produkte und umfangreiche Serviceleistungen für kerntechnische Anlagen. Der Geschäftsbereich Gusstechnik, in dem die Behälter für die Brennelemente aus Atomreaktoren aller Herren Länder hergestellt werden, verbuchte 2013 mit 121 Millionen Euro einen fünfprozentigen Umsatzzuwachs und verzeichnet einen Auftragseingang von 106 Millionen Euro, was einem Plus von neun Prozent entspricht. Wachstumstreiber waren neben dem Vertikalmühlenbau, Komponenten für Windparks und Motorblöcken auch der Behälterbau für die Nuklearindustrie.

Die Gusstechnik setzte auch im vergangenen Geschäftsjahr ihre Strategie eines breit gestaffelten Produktmixes um. Dabei konnte sich Siempelkamp nach eigenen Angaben weiterhin als ein weltweit führender Hersteller von Groß- und Schwergussteilen aus Gusseisen mit Kugelgraphit positionieren. Mit strategischen Verträgen für Mühlen und Behälter konnte das Unternehmen seine Kapazitäten in diesem Segment schon jetzt langfristig verkaufen.

Insgesamt wurden 66000 Tonnen Flüssigeisen verarbeitet, was einen Anstieg um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmacht.

(RP)
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