Krefeld Der Kunstvermittler im Südbahnhof

Krefeld · Manuel Schroeder bringt Kindern und Jugendlichen die Kunst nahe. Für das Projekt "Stadt - Land - Fluss" haben Schüler sich mit ländlichen und urbanen Lebensformen auseinandergesetzt.

 Der bildende Künstler Manuel Schroeder.

Der bildende Künstler Manuel Schroeder.

Foto: a. von Allwörden

Der bildende Künstler und freie Dozent Manuel Schroeder arbeitet seit sieben Jahren im Namen des Kunstvereines Raumordnung mit der Jugendkunstschule und verschiedenen Krefelder Schulen gemeinsam an Projekten im Bereich der Kunstvermittlung. In diesem Jahr hat er mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule Lindenschule das Projekt "Stadt-Land-Fluss" abgeschlossen. Die Kinder sollten die Unterschiede zwischen Wohnen und Leben auf dem Land und in der Stadt herausstellen. Dazu haben sie Bilder aufgenommen und standen mit Anwohnern im Kontakt.

Anschließend wurde im Klassenraum über die entstandenen Bilder und Erkenntnisse gesprochen und dann eine Zeichnung des Fotos angefertigt, aus unterschiedlichen Perspektiven. Die räumliche Vorstellung der Kinder wurde durch die zuvor selbst geschossenen Fotos gefördert.

Auch an der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule hat Schroeder in diesem Jahr einen Kursus begleitet. Der freiwillig zu wählende Kunst-Ergänzungskursus mit dem Thema "Stadtraum Architektur" rief die Schüler ebenfalls dazu auf, herauszufinden wie sich die Lebensqualität von Menschen in ihrer Umgebung äußert.

Die ausgewählten Arbeiten beider Projekte zeigen einen Querschnitt durch die vielfältige und künstlerische Auseinandersetzung von den Kindern und Jugendlichen mit urbanen Räumen in Krefeld. In Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule des Werkhauses gab es ein Projekt, bei dem die Teilnehmer sich mit dem sichtbaren Verfall ihrer Umwelt auseinandersetzen sollte. Dieser sollte mit Fotos festgehalten werden, aber so, dass das vermeintlich Hässliche aus einem anderen und neuen Blickwinkel erfasst wird. "Durch das nahe Herangehen an die Objekte entsteht eine neue Ästethik", erklärt Schroeder. Projekte dieser Art seien ohne externe Förderung aber nicht möglich. In der Sparda-Bank West Krefeld hat der Kunstverein Raumordnung, bei dem Schroeder im Vorstand sitzt, seit 2010 einen Partner. Auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kommen Fördergelder. In verschiedenen Modulen, wie Drei-Tages-Workshops, Seminaren von ein bis zwei Wochen oder einjährigen Forschungsprojekten bringt Schroeder Kindern und Jugendlichen die Kunst nahe. Die Projekte werden anschließend in Ausstellungen, Symposien oder Publikationen präsentiert.

Manuel Schroeder arbeitet mit Schulen in Krefeld, Duisburg, Oberhausen aber auch Berlin und Lettland zusammen. Es gibt auch die Möglichkeit zu einem Austausch in die anderen Städte und Länder. Denn in den vergangenen Jahren hat Schroeder durch den Kunstverein Raumordnung ein großes Netz an Kontakten aufgebaut. Auch in Minsk in Weißrussland ist er als Künstler tätig.

(RP)
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