Traditionsfest in Krefeld Der Bottermaat in Hüls verführt mit regionalen Herbstgenüssen

Krefeld · Breetlook, handgeschlagene Butter und frisch gepresster Apfelsaft: Heimische Produkte und Vereine zeigten beim Bottermaat, was Hüls leisten kann. Tausende Besucher kamen.

Frisches Obst und Gemüse auf dem Bottermaat: Hier werden die Äpfel vorbereitet, die zu Saft gepresst werden sollen.

Foto: samla/samla.

Überall summt und brummt es. Besuchermengen schieben sich durch die Straßen, genießen Kulinarisches, sitzen in Grüppchen zusammen, lassen sich von unterschiedlichsten Produkten verzaubern und lernen so manche Vereine und Organisationen kennen, denn nahezu jede Gruppierung aus Hüls ist mit einem Stand vertreten. Der Bottermaat ist gerade gestartet und es scheint, als hätten die Hülser und die Besucher von außerhalb nur auf den Startschuss gewartet, um Hüls zu erobern. Die Innenstadt ist voll bestens gelaunter Besucher.

Beim Reit- und Fahrverein Hüls sind die Ponys Flecki und Happy der Magnet. Nicht nur Kinderhände streicheln die Ponys mit Begeisterung. In den Sattel geht es auch, allerdings auf einem Holzpferd. Zoes Augen strahlen vor Glück, als ihre Mutter sie in den Sattel hebt und ihr die Zügel anreicht. „Toll“, findet die Vierjährigen „Wir bieten Reiten ab vier Jahren an. Die Kleinsten starten bei uns im Ponygarten, dem folgt die Ponyschule, dann das Ponygymnasium. Danach steht der Wechsel auf die Großpferde an“, erklärt Geschäftsführerin Gabriele Till interessierten Eltern. Wobei sie auch auf den Unterricht für Erwachsene hinweist. „Auch für Wiedereinsteiger“, fügt Till an. Der Hülser Sportverein stellt seine 19 Abteilungen genau vor. Beim Rassegeflügelverein Hüls lernen die Besucher Eier und Hühner kennen, und wer schon immer einmal Nordseekegeln machen wollte, kann das auch tun.

Hier wird Teig schichtweise zum Baumkuchen gegossen.

Foto: samla

Lauchsuppe kündigt ein Schild beim Café Haberstroh an. Das Breetlook fehlt beim Bottermaat als eines der ersten Herbstgemüse nicht. „Sehr lecker“, sagt Stefanie Schiedke, die die Suppe gerade gegessen hat und jetzt neugierig am Außenstand des Cafés steht. Dort dreht sich der Baumkuchen im gasbetriebenen Ofen. Frischer kann er nach dem Überzug mit Schokolade nicht genossen werden. Neben den weiteren Porree-Klassikern wie die Breetlookpfanne oder als frisches Gemüse für die heimische Küche – Edeka hat einen großen Obst- und Gemüsestand aufgebaut – zieht die Butterherstellung die Besucher an. Gleich drei alte Butterfässer werden gedreht, wobei Ole und Lasse zu den jüngsten fleißigen Helfern gehören. Der Sechs- und der Achtjährige finden, dass das Drehen viel Spaß mache. „Darf ich mal reingucken“, fragt Ole. Ein Wunsch, den ihm Birgit Huberg von den Hülser Landfrauen gerne erfüllt. Sie nimmt den Holzdeckel ab. Der Blick ins Innere sagt eindeutig, dass noch fleißig weitergedreht werden muss. „In der Regel dauert es eine halbe Stunde, bis wir die Butter haben und es in der Butterpresse weitergeht“, erklärt Huberg.

Gisele Porstner bringt den ersten großen Butterklumpen in einer Schüssel zur Butterpresse. Unter den neugierigen Blicken der Zuschauer wird Wasser zugegeben, um die letzte Molke auszuspülen, bevor das Pressen beginnt und die Butterrose geformt werden kann.

Die Hülser Straßen waren voll beim Bottermaat

Foto: samla

Nicht minder viele Interessierte schauen beim benachbarten Apfelpressen zu, das mit dem groben Vierteln der Äpfel beginnt. Eine Aufgabe, die Emma, Klara und Anna übernommen haben. Noah Gossen vom Orbroicher Freundeskreis steht an der Presse, die per Wasserdruck funktioniert. „Wir haben 1,8 Tonnen Äpfel von den Streuobstwiesen dabei. Das soll heute alles verpresst werden“, sagt er, währendsein Bruder Simon Topf um Topf des frisch gepressten Saftes in die großen Edelstahlbehälter umfällt. Bevor der Apfelsaft in den Verkauf geht, wird er noch auf 200 Grad erhitzt.

Am Stand vom Kraejenvater Günter von Sambeck ist herzliches Lachen zu hören. Der Chef erklärt den Unterschied zwischen den heimischen Krähen und den vom Salzburger Künstler Michael Ferne gestalteten Rabenmotiven, die ebenfalls zum Sortiment gehören. „Die Krähe ist der Fingerprint und an ihren Rillen erkennbar, die Raben haben den gelben Schnabel“, verrät von Sambeck. Neben den bekannten Produkten hat das Unternehmen auch die neuen Magnete und Edelstahltrinkflaschen dabei.

Neugierde rufen auch die Produkte von Petra Knoblauch hervor. Die Düsseldorferin macht Unikate aus Porzellan. „Dafür wird das Porzellan aber erst zerschlagen“, sagt sie. Es handelt sich um Porzellanmosaike.