KFC Uerdingen Dem KFC droht nach 0:4-Debakel die Oberliga

Krefeld · Den "Abstiegsgipfel" gegen die U23 des VfL Bochum hat der KFC am Dienstag mit 0:4 verloren. Der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz beträgt damit weiterhin sechs Punkte. Bei der Rückkehr gab es Polizeischutz für das Team.

 Eric van der Luer (Archivbild)

Eric van der Luer (Archivbild)

Foto: Strücken

Die Luft für den KFC Uerdingen in der Regionalliga wird immer dünner. Gestern Abend unterlagen die Blau-Roten im Wattenscheider Lohrheidestadion gegen die U23 des VfL Bochum mit 0:4 (0:1) und haben damit weiterhin sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Und auch Trainer Eric van der Luer muss weiter um seinen Arbeitsplatz bangen. Acht Spiele hat der KFC nun noch Zeit, vielleicht doch noch das Ruder herumzureißen und dem Abstieg zu entrinnen. Dazu muss er aber sechs Punkte Rückstand wettmachen - und hat ein Spiel weniger als Wattenscheid, das Tabellen-14. ist. Als das Team zur Grotenburg zurückkehrte, wurde es von wütenden Fans empfangen. Die Polizei war bereits mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, um Spieler und Trainer zu schützen.

Für einen kleinen Hoffnungsschimmer sorgte indes der Beschluss der Deutschen Fußball-Bundes (DFB), wonach ein Bundesliga-Verein nicht mehr zwingend eine U23-Mannschaft stellen muss. Den entsprechenden Antrag hatte Bayer Leverkusen gestellt, und möglicherweise macht der Werksclub davon nun auch Gebrauch. Das würde für die Regionalliga bedeuten, dass ein Absteiger schon feststeht, so dass vielleicht Platz 15 ausreichen könnte, um auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Spielklasse dabei sein zu dürfen. Ob auch andere Vereine dies in Erwägung ziehen, ist nicht bekannt. Fortuna Düsseldorfs Teammanager Michael Kuhn jedenfalls verneinte diesen Gedanken im Gespräch mit unserer Zeitung.

Eric van der Luer hatte seine Startaufstellung nur auf einer Position verändert. Für Kapitän Kosi Saka, den der Trainer nach dem 1:2 gegen Mönchengladbach heftig verbal attackiert hatte, saß zunächst auf der Bank, und für ihn kam Assimiou Touré zurück in die erste Elf. Sturmführer Emrah Uzun, zuletzt Gelb gesperrt, aber noch zu sehr von seiner Magen-Darm-Grippe geschwächt, blieb ebenfalls zunächst draußen, so dass Güngör Kaya ganz vorne im Angriffszentrum spielte und dahinter Burak Kaplan als offensiver Spielgestalter.

Die erste Halbzeit verlief ziemlich ereignisarm. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken des Spiels, richtige Torgelegenheiten gab es keine. Da musste schon ein Freistoß herhalten, um die mitgereisten KFC zumindest ein bisschen zu Rufen zu verleiten - ansonsten blieb die Kurve so gut wie stumm, aus Protest gegen die zuletzt dargebotenen Leistungen des Teams. Burak Kaplan hatte aus 30 Metern Maß genommen, doch Torwart Felix Dornebusch klärte (20.). In der 32. Minute brannte es dann erstmals im KFC-Strafraum, doch kratzte Torwart Robin Udegbe den Ball von Mengert noch von der Linie. Drei Minuten später war es dann passiert: Nach einem Eckball, bei dem Udegbe auf der Linie klebte, kam Hendrik Starostzik am Fünfmeterraum frei zum Kopf, und Bochum führte mit 1:0. Uerdingen versuchte, sich im Rahmen der Gegebenheiten zu wehren. Aber: Die Angriffe liefen meist planlos, als wüssten die Stürmer nicht, wo sie hinzulaufen hätten, und gescheite Pässe aus dem Mittelfeld nach vorne gab es nicht - der Halbzeitpfiff wirkte wie ein Erlösung.

Van der Luer reagierte. Emrah Uzun, mit acht Treffern erfolgreichster KFC-Angreifer, kam für Rubink, und Ammi rückte vom Mittelfeld zurück auf hinten rechts. Das brachte eine Chance durch Uzun, doch sein Schuss war zu harmlos (49.). Für die Entscheidung sorgte Gündüz mit dem 2:0 (79.) - da riefen die Uerdinger Fans wieder: "Absteiger" und "Trainer raus". Sie könnten mit beidem Recht haben. Den Schlusspunkt setzten Kreyer und Maerz per Doppelpack in den Schlussminuten.

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