Krefeld Debatte um Sicherheitspoller für die City

Krefeld · Der Terroranschlag von Berlin hat nun auch politische Folgen in Krefeld: Die CDU beantragt eine Debatte über die Frage, ob stark frequentierte Plätze und Straßen mehr mit Sicherheitspollern abgesichert werden müssen.

 Etwas ratlos stehen Passanten vor dem Sattelschlepper, der die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt über die Rheinstraße vor terroristischen Angriffen sichern soll. Das Bild dürfte in die Geschichte der Innenstadt eingehen - die Meinungen über den Sinn dieser Maßnahme gehen weit auseinander.

Etwas ratlos stehen Passanten vor dem Sattelschlepper, der die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt über die Rheinstraße vor terroristischen Angriffen sichern soll. Das Bild dürfte in die Geschichte der Innenstadt eingehen - die Meinungen über den Sinn dieser Maßnahme gehen weit auseinander.

Foto: Lammertz

Das Bild dürfte in die Geschichte der Innenstadt eingehen: Ein quer zur Rheinstraße aufgestellter Lkw dient als Sicherheitsbarriere für den Krefelder Weihnachtsmarkt; das Fahrzeug soll verhindern, dass Terroristen nach dem Vorbild von Nizza und Berlin Fahrzeuge zu Waffen machen und damit Menschen töten. Polizei, Feuerwehr und Stadt hatten sich, wie berichtet, nach der Todesfahrt von Berlin auf diese Sicherheitsmaßnahme verständigt. Die Polizei hat zudem eine mobile Wache auf dem Markt stationiert. Polizisten mit Maschinenpistolen beobachten nun das Geschehen auf dem Weihnachtsmarkt. Nach diesen ersten Sicherheitsmaßnahmen beginnt auch eine politische Debatte: Die CDU regt an, mehr versenkbare Sicherheitspoller in der Innenstadt zu installieren.

Die CDU-Fraktion im Rat hat dazu einen Antrag für die nächste Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit auf den Weg gebracht. Die Stadt soll demnach berichten, ob und inwieweit "massive, versenkbare Poller (Elektromechanik) zur Absicherung der fußläufigen Innenstadt von Krefeld" installiert werden können, die sich bei Sirenen durch Rettungswagen automatisch senken und von einer zentralen Stelle aus gesteuert werden. Ziel ist zum einen eine Verbesserung der Sicherheit in der City. Willkommener Nebeneffekt: So könnte auch der Fahrzeugverkehr außerhalb von Anlieferzeiten in der Fußgängerzone unterbunden werden. "In anderen Städten sind solche Poller schon installiert worden", schreibt die CDU.

Die Christdemokraten regen zugleich Standorte für neue Poller an. Jeweils zwei Poller könnten demnach im Bereich Friedrichstraße/St.-Anton-Straße; im Bereich Königstraße/Rheinstraße in Richtung Dionysiusplatz; im Bereich Königstraße/Marktstraße in Richtung Hochstraße; in den Bereichen Südwall/Hochstraße; Südwall/Neusser Straße; Hansa Straße/Neusser Straße; Breitestraße/Marktstraße; Breitestraße/Dionysiusplatz; Winkelstraße/Dionysiusplatz aufgestellt werden.

 Polizisten mit Maschinenpistolen sichern den Weihnachtsmarkt - Reaktion auf den Anschlag in Berlin.

Polizisten mit Maschinenpistolen sichern den Weihnachtsmarkt - Reaktion auf den Anschlag in Berlin.

Foto: Lammertz Thomas

Nach einer groben Schätzung dürften mit dem Einbau von den neuen Pollern Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro verbunden sein. Unabhängig von dieser Schätzung sollten die anfallenden Kosten aber auch konkret ermittelt werden. Der Terror von Berlin und die ungewöhnlichen Sicherheitsmaßnahmen überschatten die Schlussphase des Krefelder Weihnachtsmarktes. Er endet am 23. Dezember, 20 Uhr. Die Aufstellung des Lkw ist nach einer Besprechung von Polizei, Feuerwehr und Stadt beschlossen worden. Probleme mit Bestimmungen über Fluchtwege gibt es nicht. Wie die Stadt auf Anfrage erläuterte, habe die Feuerwehr erklärt, im Notfall über einen anderen Weg zum Dionysiusplatz zu gelangen. In den Krefelder Facebook-Gruppen wird die Maßnahme durchwachsen aufgenommen. Viele kritisieren den querstehenden Lkw als albern und absurd, andere zeigen sich beruhigt und weisen Kritik daran zurück.

(RP)
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