Zukunftsforum in Krefeld Zukunftsforum lädt zum Ideenworkshop

Krefeld · Am Samstag, 28. September, veranstaltet das Zukunftsforum Krefeld in der Shedhalle einen großen Diskussionstag für Krefeld.

Daniel Martens, Jörg Linnig, Harald Franz (v.l.), die Organisatoren der Veranstaltung in der Shedhalle, wollen Ideen für die Zukunft Krefelds sammeln und weiter entwickeln.

Daniel Martens, Jörg Linnig, Harald Franz (v.l.), die Organisatoren der Veranstaltung in der Shedhalle, wollen Ideen für die Zukunft Krefelds sammeln und weiter entwickeln.

Foto: Sven Schalljo

Das Zukunftsforum Krefeld ist nicht neu. „1992 haben wir uns nach der Konferenz in Rio gegründet. Damals war es unser erklärtes Ziel, neue Wege für das 21. Jahrhundert unter dem Motto ‚global denken, lokal handeln’ zu entwickeln“, erzählt Jörg Linnig. Heute, 27 Jahre später, erfährt die Gruppierung einen neuen Schub. „Die heutigen Diskussionen um das Klima, auch die Fridays for Future und ähnlichen Initiativen, bescheren uns natürlich Interesse und Zulauf. Darum wollen wir nun am kommenden Samstag in der Shedhalle einen großen Workshop abhalten, um vor allem Ideen von den Menschen einzusammeln“, sagt Harald Franz, wie Linnig und Daniel Martens Mitglied des Orgateams.

Bereits in der Vergangenheit organisierte das Zukunftsforum viele unterschiedliche Nachhaltigkeitsprojekte. So zum Beispiel das Mehr-Generationen-Haus an der Gladbacher Straße oder die Photovoltaikanlagen auf der Kulturfabrik und Emmaus. „Wir haben damals Spenden gesammelt, an Sponsorenläufen teilgenommen und insgesamt viel Geld gesammelt. In den 90ern gab es auch bei der Stadt eine eigene Stelle für unsere Unterstützung. Das ist dann aber im Nothaushalt wieder abgeschafft worden“, erzählt Linnig.

Nun aber soll mit dem Zukunftsforum in der Samtweberei ein neues Zeitalter der Beteiligung eingeläutet werden. „Es gibt viele Info- und Mitmachstände von Organisationen wie NABU, Greenpeace, Fridays for Future, der Solidarischen Landwirtschaft, dem Eine Welt-Laden und einigen weiteren Organisationen. Vor allem geht es aber darum, Ideen einzusammeln“, erläutert Martens. Dafür gibt es eine so genannte „Speaker’s Corner“, in der Teilnehmer sprechen können. Auch Musik und Kleinkunst soll eingebunden werden und in einem Fishbowl-Verfahren werden aus einem Topf Namen für Redner gezogen.

Schnell wird auch das Informationsgespräch mit den Organisatoren zu einer vorgezogenen Ideensammlung. Es geht um autofreie Innenstadt, neue Landwirtschaftsprojekte, Sinn und Unsinn von Gentechnik oder neue Formen der Ernährung. Die Organisatoren erzählen von ihren Projekten, ob im Baubereich, in Gartenprojekten oder als Aktivismus in vielen Bereichen der Nachhaltigkeit. So ähnlich soll es auch am Samstag laufen. „Wir wollen Kreativität, wir wollen, dass Menschen sich gegenseitig im Gespräch befruchten und gemeinsam Ideen für ein besseres, nachhaltigeres und gesünderes Krefeld sammeln“, sagt Linnig.

Auch die neuen Bewegungen wie eben Fridays for Future hätten viel Energie ins Zukunftsforum gebracht. „Wenn wir mit den Jugendlichen reden, dann denken sie oft: 21? Das ist ja schon in gut einem Jahr. Dabei geht es bei der „lokalen Agenda 21“ gar nicht um das Jahr 2021, sondern um das 21. Jahrhundert, das bei unserer Gründung noch fast ein Jahrzehnt entfernt war“, erläutert Linnig. „Von Fridays for Future haben wir trotzdem viel gelernt und unterstützen uns gegenseitig. Gerade in der Kommunikation und der Nutzung neuer Medien sind sie uns voraus. Anfangs war auch die Kommunikation gar nicht so leicht, weil sie ganz andere Plattformen nutzen, als wir das noch tun“, erzählt Martens sichtbar amüsiert. Bei der großen Demonstration vor Wochenfrist mit rund 6000 Menschen in Krefeld waren die Vertreter des Zukunftsforums natürlich dabei. „Das steht für uns außer Frage“, sagen sie einhellig.

Als Ort für ihre Ideenwerkstatt wählten die Organisatoren ganz bewusst die alte Samtweberei. „Sie verkörpert einen neuen Geist, eine Kreativität und eine Aufbruchsstimmung. Genau das ist, was wir auch erreichen wollen“, erläutert Martens.

Über Naturschutz und Ökologie, über Nachhaltigkeit, Elektromobilität und saubere Städte nachzudenken mache Spaß, sagen die Organisatoren. „Es ist ein kreatives Arbeiten, ein Denken in neuen Wegen, auf unbekannten Pfaden und das Gefühl, etwas zu bewegen und zu verändern ist sehr befriedigend“, sagt Martens. Seine beiden Mitstreiter stimmen zu. Dieses Gefühl wollen sie am Samstag möglichst vielen Bürgern vermitteln und möglichst viele Ideen einsammeln – je kreativer, desto besser.

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