Krefeld Das Phänomen "Bubble Tea"

Krefeld · Am Ostwall gibt es seit kurzem ein Geschäft, in dem das fernöstliche Modegetränk Bubble Tea verkauft wird. Am frühen Nachmittag bilden sich oft lange Schlangen. Das Besondere an dem Tee: beigefügte Perlen. In wenigen Tagen soll bereits die zweite Filiale eröffnen.

Son Thai, Phuong Nguyen, Liem Ma, Huhan Buivan (von links) brachten den Bubble-Tea nach Krefeld.

Son Thai, Phuong Nguyen, Liem Ma, Huhan Buivan (von links) brachten den Bubble-Tea nach Krefeld.

Foto: Bastian Königs

Wie die deutschen Mütter ihren Kindern Sahne unter den Spinat rühren, kamen zwei Familien aus Taiwan auf die Idee, ihren Kindern den Tee zu versüßen. Sie gaben sogenannte "Tapiocas", in Zuckerwasser eingelegte Perlen aus der Stärke der Maniokwurzel hinzu, und überlisteten so ihre Sprösslinge zum Teetrinken. So entstand in den 1980er Jahren die Idee des "Bubble Teas", der von Asien über Amerika und Kanada nun auch in Deutschland seinen Siegeszug fortsetzt.

In Deutschland öffnete im Februar 2010 die erste Filiale des Franchise Unternehmens "BoboQ" in Berlin, vor einigen Wochen dann verschlug es das "Spaßgetränk" nach Krefeld. Seither sprechen immer mehr Menschen "von dem leckeren Drink mit den lustigen Perlen, die im Mund platzen".

Kugeln aus Maniokwurzel-Stärke

Wie erklärt sich Inhaberin Linh Nguyen den Erfolg von Bubble Tea? "Es ist etwas Neues, Unbekanntes das die Leute neugierig macht. Sie sehen andere Menschen mit dem typischen Bubble-Tea-Becher in der Hand und möchten das auch mal probieren. Später schätzen sie den besonderen Charakter." Bubble Tea ist halt nicht irgendein Tee mit Blasen, nein — auf der Basis von grünem oder schwarzen Tee wird wahlweise Fruchtsaftkonzentrat in Geschmacksrichtungen wie Mango, Kiwi, Erdbeer, Lychee, Milch oder Joghurt hinzugegeben. Hieraus ergibt sich eine breite Produktpalette, aus der sich jeder Kunde sein Lieblingsgetränk zusammenstellen kann.

Geschickt, denn so ist für jeden etwas dabei, und auch der alteingesessene Kaffeetrinker mag auf den Geschmack von Tee kommen. Doch auch sechs verschiedene Kaffeevarianten bietet Bubble Tea an. Das eigentlich einzigartige aber sind die "Toppings", die unter die Getränke gemischt werden: Hier wählt der Kunde zwischen den traditionellen Tapiokaperlen, gummibärchenartigen Geleestückchen oder "Popping Boba", kleine mit Fruchtsirup gefüllte Kugeln, die wie bunte Glasperlen aussehen und im Mund platzen.

Das mag der Erbsenhasser "eklig" finden, doch sobald Mensch sich an dieses ungewöhnliche Geschmackserlebnis gewöhnt hat, kehrt er immer wieder zurück. So auch die beiden Zwölfjährigen Lars und Tom. "Das erste Mal sind wir mit Freunden hergekommen, die haben uns den Laden gezeigt. Jetzt kaufen wir im Schnitt dreimal pro Woche Bubble Tea, denn die Auswahl ist einfach riesig."

"Bubble-Tea-Trinken ist lustig", findet Angela. Auf einem der kunterbunten Barhockern sitzend zieht die 16-Jährige genüsslich an ihrem Strohhalm. "Meine Lieblingssorte ist der Yoghurt Strawberry Black Tea mit Mango Boba." Rush Hour ist mittags zwischen 13 und 15 Uhr. Da bilden sich schon einmal lange Schlangen vor der Theke. Nach der Schule kommen viele Jugendliche vorbei und kaufen sich einen Bubble Tea als Marschverpflegung für den Heimweg.

Kein ganz billiges Vergnügen: Der günstigste Bubble Tea kostet in dem Geschäft am Ostwall drei Euro, der teuerste 3,80. Mitarbeiter Phuong Nguyen erzählt: "Zur Herstellung der verschiedenen Getränke werden ausschließlich natürliche Produkte verwendet und den Tee kochen wir immer frisch".

Mitte Februar öffnet die zweite Filiale von "BoboQ Bubble Tea" in Krefeld.

(RP)
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