Kirchliche Hilfsaktion in Krefeld „Das tägliche Brot“ braucht dringend Spender

Krefeld · Seit rund 13 Jahren gibt es das Hilfsangebot in Kooperation mit der Tafel. Doch immer weniger Spender bedeuten finanzielle Probleme.

 Die Aktion "Das tägliche Brot" in der Stadtkirche St. Dionysius sucht Spender.

Die Aktion "Das tägliche Brot" in der Stadtkirche St. Dionysius sucht Spender.

Foto: Carola Puvogel

Das seit 2007 bestehende Hilfsangebot des Pfarre an Sankt Dionysius unter dem Namen „Das tägliche Brot“ ist bedroht. Der zuständige Gemeindereferent, Bernd Kaesmacher, schlägt Alarm. „Das Problem ist, dass wir ganz dringend neue Spender brauchen. Die Menschen, die sich seit über einem Jahrzehnt vorbildlich bei uns engagieren, sind im Schnitt eher alt. Und da bringt die Natur mit sich, dass viele leider nicht mehr da sind. Damit gehen die finanziellen Mittel immer weiter zurück und wenn es so weiter geht, können wir unser Angebot eventuell nicht mehr in dieser Art aufrecht erhalten“, warnt er.

Noch sei es nicht existenzbedrohend. Dennoch will Kaesmacher das Problem nun angehen, denn er will die Initiative in bestem Zustand übergeben. Ende des Jahres verabschiedet sich der 63-Jährige in den Ruhestand. „Es ist mir ein Anliegen, dass diese wichtige Initiative gut aufgestellt ist, wenn ich sie übergebe. Darum suchen wir dringend Menschen, die bereit sind, zu spenden. Ob als Einzel- oder Dauerspender. Jeder Euro hilft uns“, sagt der studierte Religionspädagoge, der zuvor eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann abgeschlossen hatte.

Rund 250 Personen versorgt allein die Ausgabestelle an der Dionysiuskirche. Sie kooperiert mit der Tafel und bekommt von dieser Lebensmittel. Aber an Sankt Dionysius werden die Spenden aus Supermärkten aus Eigenmitteln aufgestockt. „Wenn es nicht genug ist, und wir der Meinung sind, dass die Menschen etwas mehr brauchen, dann stecken wir noch eingekaufte Waren dazu. Meist haltbare Lebensmittel in Dosen, aber wir kaufen auch Kartoffeln oder Gemüse zu“, erläutert der seit 1985 in Diensten der Kirche stehende Gemeindereferent.

Dafür entstehen pro Jahr Kosten im Bereich von 30.000 Euro - eigentlich. „In diesem Jahr sind die Kosten extrem gestiegen. Und das, obwohl weit weniger Menschen zu uns kommen. Aber einerseits geben die Supermärkte im Moment weniger, als zuvor, manches darf wegen Corona nicht verwendet werden, und dann haben wir viel mehr Aufwendungen für Hygiene und so weiter“, erläutert Kaesmacher. Auch der Arbeitsaufwand ist viel höher. Die Tüten werden heute vorgepackt und als Ganzes ausgegeben. „So ist die Aufenthaltszeit der Menschen in den Räumen deutlich verringert“, erläutert der Organisator.

Allerdings erhöht es neben Kosten auch den Müll. „Wir haben es zu Beginn mit Papiertüten probiert. Aber die sind ständig gerissen und ich habe viele Menschen gesehen, denen ihr gesamtes Essen direkt vor der Kirche in den Dreck fiel. Darum habe ich mich schweren Herzens entschlossen, auf Plastiktüten auszuweichen. Das macht mich regelrecht verrückt, denn ich möchte eigentlich keinen Plastikmüll erzeugen. Aber in der aktuellen Situation geht es leider nicht anders“, sagt Kaesmacher.

Jeden Freitag werden die Lebensmittel angeliefert und von den Ehrenamtlern – rund 35 Aktive arbeiten für die Initiative – sortiert und in die Kühlung gebracht. Am Samstag ist dann die Ausgabe. „Die Menschen haben bei uns feste Plätze in der Schlange und da sind beim gemeinsamen Warten auch Freundschaften entstanden. Die Initiative ist wichtig für die Menschen“, sagt der Gemeindereferent.

Spender können sich im Pfarrbüro am Dionysiusplatz 22 melden, oder eine Email an das-tagliche-brot@web.de schreiben. Dort gibt es auch Kontodaten.

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