Krefelder Weihnachtsmarkt Besonderer Weihnachtsmarkt nur online
Krefeld · Die Schutzauflagen wegen Corona sind zu hoch. Deshalb gibt es die Traditionsveranstaltung der Krefelder Vereine am 5. Dezember nur als Online-Markt. Im nächsten Jahr soll es am neuen Standort vor dem Rathaus wieder einen „offline-Markt“ geben.
Es soll Leute geben, die sich den Samstag vor dem zweiten Advent nur wegen des Grünkohls im Kalender markieren. Es ist der traditionelle Tag für den Besonderen Weihnachtsmarkt, bei dem sich Krefelder Vereine, Verbände und Institutionen präsentieren und Selbstgemachtes verkaufen. Ohne eine Portion Gemüse ist der Besuch für viele Besucher nur der halbe Spaß. „Offene Speisen dürfen wir in diesem Jahr nicht anbieten“, sagt Rolf Frangen vom Verein Besonderer Weihnachtsmarkt. „Und wenn es keinen Grünkohl gibt, dann kann es auch keinen Weihnachtsmarkt geben.“
Doch zum Scherzen war ihm und seinen Mitstreiterinnen Manuela Frangen, Vereinsvorsitzende, und Claudia Reikers, Vorstandsmitglied, nicht, als sie sich schweren Herzens entschlossen haben, die Traditionsveranstaltung für dieses Jahr abzusagen. Stattdessen geht der 32. Markt ins digitale Netz: Am Samstag, 5. Dezember, findet von 10 bis 18 Uhr ein Online-Markt statt. Auf der Homepage des Vereins sind die teilnehmenden Gruppen und Vereine mit Bildern zu sehen. „Die kann man anklicken und erhält Informationen über die Gruppe, ihre Projekte und Anliegen. Und dort können die Besucher deren Arbeit per Überweisung unterstützen. Man kann auch online etwas bei den Gruppen bestellen“, berichtet Claudia Reikers. Denn von ihren Einnahmen, die in den bisherigen Jahren von einigen hundert Euro bis in den vierstelligen Bereich gehen konnten, zehren die caritativen Vereine.
Die Gruppen können Videos einreichen, die ein Webdesigner bearbeitet. Außerdem werden künstlerische Beiträge, unter anderem Live-Musik und kurze Talks mit prominenten Krefeldern direkt vom Rathausplatz eingespielt: Dieser Ort steht auch für eine neue Zeit in der Geschichte des Vereins, denn ab 2021 ist der Von-der-Leyen-Platz die neue Veranstaltungsadresse. „Wir wollen auch die Carl-Wilhelm-Straße und die Stichstraßen zur St.-Anton-Straße einbeziehen“, sagt Manuela Frangen. Die Stadt habe ihre Unterstützung schon zugesagt. „Es wird optisch eine Verbindung zum Weihnachtsmarkt Made in Krefeld geben, damit es wie eine einheitliche Veranstaltung aussieht.“
Die Vergrößerung des Krefelder Kreativen-Teils des Weihnachtsmarkts auf das gesamte Areal rund um die Dionysiuskirche und das Schwanenmarkt-Center bedingt eine neue Platzverteilung. Der herkömmliche Weihnachtsmarkt zieht, wie berichtet, auf den Platz an der Alten Kirche, wo früher der Besondere Weihnachtsmarkt seine Bühne hatte. „Wir sind mit dem neuen Standort sehr glücklich, zumal der Platz erneuert wurde und es eine bessere Strom- und Wasserversorgung gibt“, sagt Manuela Frangen. Trotzdem werde die Veranstaltung im kommenden Jahr teurer, statt mit bisher 8000 Euro rechnen die Veranstalter mit einem fünfstelligen Betrag. „Wir können die Toiletten an der Alten Kirche nicht nutzen und brauchen wohl auch zusätzliche Stromkästen in den Nebenstraßen“, meint Manuela Frangen.
84 Stände – so viele wie im vergangenen Jahr – sollen sich dann im nächsten Jahr auf dem vergrößerten Areal präsentieren. Aber nun laufen erst einmal die Planungen für die Online-Ausgabe an. Zwischen 15.000 und 20.000 Besucher, sagt Rolf Frangen, habe die Polizei in früheren Jahren geschätzt. „Der Markt ist beliebt. Deshalb wollten wir nicht gar nichts machen in diesem Jahr. Aber keine Behörde hat uns Hoffnung gemacht, eine Genehmigung vor dem 31. Oktober zu bekommen. Aber vier Wochen Vorbereitung wären definitiv zu kurz gewesen.“ Und der Besondere Weihnachtsmarkt online, sagt er, sei deutschlandweit einmalig – bisher.