Plan für Drogenhilfezentrum in der Nähe Container als Quartiersbüro soll Albrechtplatz vor Junkies schützen

Krefeld · SPD und Grüne wollen die Einrichtung eines Drogenhilfezentrums an der Schwertstraße mit Quartiersarbeit begleiten – mit Polizei, Staatsanwaltschaft und KOD. Vor allem ein nahegelegener Spielplatz soll geschützt werden.

 An der Schwertstraße soll das Drogenhilfezentrum eingerichtet werden - im jetzigen Corona-Testzentrum der Stadt.

An der Schwertstraße soll das Drogenhilfezentrum eingerichtet werden - im jetzigen Corona-Testzentrum der Stadt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

SPD und Grüne wollen die Einrichtung eine Drogenhilfezentrums an der Schwertstraße mit einem Bündel von Maßnahmen zur Quartiersarbeit flankieren. Dies geht aus einem   Antrag von SPD und Grünen für die Sitzung des Sozialausschusses am 25. Januar hervor. Hintergrund: Es gibt Proteste von Anwohnern bis hin zu einer Online-Petition gegen den Standort. Die beiden Fraktionen wollen nun auf dem nahegelegenen Albrechtplatz, auf dem ein großer Spielplatz liegt,  in einem Container ein Quartiersbüro einrichten. Ziel sei es,  mit Kommunalem Ordnungsdienst, Polizei und Staatsanwaltschaft die Drogenszene zu kontrollieren und Verlagerungstendenzen zu verhindern. Den Spielplatz und sein Umfeld zu sichern, ist ein besonders Anliegen.

Die Verwaltung soll  eine erweiterte Konzeption der Quartiersarbeit vorlegen  – mit Vorschlägen für Personal und Ausstattung. „Dies umfasst ebenso die Einrichtung neuer öffentlicher Aufenthaltsmöglichkeiten und die Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden“, heißt es. Wie der grüne Ratsherr Karsten Ludwig auf Nachfrage erläutert, geht es um die Einrichtung von Aufenthaltsräumen für Leute, die sonst nicht wissen, wohin, eventuell auch um die Einrichtung eine Bürgertreffs. Was genau gebraucht wird, solle die Quartiersarbeit erweisen.

Generell sehen SPD und Grüne erstmals die Chance, „eine umfassende Lösungskonzeption für eines der drängendsten innerstädtischen sozial- und ordnungspolitischen Probleme“ in Krefeld  vorzulegen. Es sei vielfach belegt, dass eine allein repressive Drogenpolitik  keine Probleme löse.

Anwohner machen mit  einer Online-Petition gegen den Standort für das Drogenhilfezentrum an der Schwert-, Ecke Philadelphiastraße, Front. Das Familienzentrum Montessori Kinderhaus St. Stephan liege in unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Drogenhilfezentrums, heißt es. Das Viertel gehöre „zu den belastetsten Wohngebieten Krefelds“. Bürgersteige und Plätze (Schinkenplatz, Alte Linner Straße, Seidenstraße, Schwertstraße) machten einen verwahrlosten Eindruck,  der Anteil der Sozialhilfeempfänger sei überdurchschnittlich hoch. „Wir würden uns eine Kinder- und Jugendeinrichtung (bestenfalls mit kostenlosem Mittagessen und Hausaufgabenhilfe) oder eine Kleiderkammer oder ein Frauenhaus oder eine Ausgabe der Krefelder Tafel oder eine weitere Kindertagesstätte wünschen. Aber keine Stelle zum Konsumieren von illegalen Drogen. Uns ist es wichtig, unseren Familien eine Stimme zu geben“, heißt es am Schluss der Petition.

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