Krefeld "Check In - Berufswelt" geht in die achte Runde

Krefeld · "Es gibt offene Ausbildungsplätze. Es gibt Perspektiven. Leute, kommt vorbei", fordert Thomas Feldges, Leiter des "Check In"-Organisationsbüros, junge Schulabgänger auf. Bereits zum achten Mal findet diese viertägige Aktion statt, bei der Schüler der Klassen neun bis 13 in Berufe hineinschnuppern können. Einen Nachmittag lang öffnen Unternehmen ihre Türen. Insgesamt 227 Ausbildungsbetriebe machen mit.

Ab heute bis Donnerstag, 29. Juni, haben Jugendliche die Möglichkeit, sich einen Eindruck von den unterschiedlichen Arbeitgebern und Berufsbildern zu machen. Allerdings ist das nicht überall in vollem Umfang möglich. Gerade handwerkliche Betriebe, die hauptsächlich bei Kunden vor Ort arbeiten, können Schülern keine anwendungsbezogenen Arbeitsschritte zeigen. Daher hat dieser Berufsstand sich diesmal etwas Besonderes überlegt: Schüler haben die Möglichkeit, in überbetrieblichen Ausbildungszentren gleich mehrere Betriebe kennenzulernen und an Mitmachstationen diese Arbeiten zu erleben.

"Es stellt sich die ganze Bandbreite vor, vom Kleinbetrieb bis zum Global Player. Am meisten sind jedoch handwerkliche Betriebe dabei. Das Handwerk bietet Ausbildungsmöglichkeiten mit Perspektive für alle Schulabschlüsse", erklärt Feldges. "Check In ist eine wichtige Aktion, um junge Leute darauf zu stoßen, ein Praktikum zu machen und in die Betriebe zu gehen", findet auch Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Er bemängelt, dass insbesondere die gymnasiale Ausbildung zu stark auf eine akademische Laufbahn hinauslaufe. "Das Handwerk ist mit etwa 130 Ausbildungsberufen ebenfalls attraktiv. Hier gibt es Alternativen, die gute Perspektiven bieten, Zufriedenheit versprechen und vielfältig sind."

Im vergangenen Jahr hatten 4650 Schüler an "Check In" teilgenommen. "Da erhoffen wir uns diesmal mehr Anklang", sagt Feldges. Erklärtes Ziel: die 5000 Schüler-Marke knacken. Der Informationsbedarf ist hoch. "Immer mehr Jugendliche wissen nicht genau, was sie nach der Schule machen wollen", weiß Petra Pigerl-Radtke, als Geschäftsführerin bei der IHK Mittlerer Niederrhein für den Bereich Aus- und Weiterbildung zuständig. Für eine Ausbildung im Handwerk spricht laut Neukirchen auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Derzeit gebe es in Krefeld und Viersen noch 70 unbesetzte Ausbildungsplätze. Schulabgänger haben noch die Chance, kurzfristig einen Platz zu finden.

Termine: Heute in Mönchengladbach, morgen im Kreis Viersen, am 28. Juni in Krefeld und am 29. Juni im Rhein-Kreis Neuss, jeweils von 13 bis 17 Uhr. Infos unter Telefon 02159 - 814 31 90 oder www.checkin-berufswelt.net

(RP)
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