Krefeld Cellisten musizieren - auch mit Wasserbehältern

Krefeld · Ganz ungewöhnliche Klangerlebnisse bescheren die Niederrheinischen Sinfoniker morgen im Kammerkonzert.

 Wassermusik der sehr besonderen Art zelebrieren die Cellisten am Sonntag. Dann werden sie von Aquaphonen unterstützt. Wie die aussehen und klingen ist (noch) eine Überraschung.

Wassermusik der sehr besonderen Art zelebrieren die Cellisten am Sonntag. Dann werden sie von Aquaphonen unterstützt. Wie die aussehen und klingen ist (noch) eine Überraschung.

Foto: M. Stutte

Raffaele Franchini, der Solocellist der Niederrheinischen Sinfoniker, verwirklicht im 5. Kammerkonzert einen lange gehegten Traum: alle seine Cellokollegen in ein Programm einzubinden, das Kompositionen enthält, die Kontraste und Gefühle widerspiegeln und ansonsten kaum einmal zu hören sind. Das Publikum kommt am morgigen Sonntag in den Genuss - beim Kammerkonzert im Theater.

Den Auftakt macht Isaac Albéniz (1860 -1909) mit "Sevilla" aus seiner Suite "Espanola", die - so Franchini -"positive Energie freisetzt". Von Luigi Forino (1868-1936) folgt "Preghiere" ("Gebet"), das die bekannte Legende vom Heiligen Franziskus, der den Vögeln predigt, zum Inhalt hat. Aus dem "Requiem der Versöhnung" von Krzysztof Penderecki (geboren 1933) stammt das "Agnus Dei", ursprünglich für unbegleiteten Chor a cappella gedacht, das der Komponist selbst für acht Celli umschrieb. "Am Rande des Abgrunds" hat die bekannte russische Komponistin Sofia Gubaidulina (geboren 1931) ihr Werk genannt, das in bedrückender Stimmung beginnt, sich aber nach und nach zum Positiven wendet. Zu den vorgeschriebenen sieben Celli gesellen sich in diesem bemerkenswerten Tongemälde zwei Aquaphone. Das sind mit Wasser gefüllte Behälter, die ähnlich aussehen wie Weihrauchfässer und - von Kontrabassbögen in Schwingungen versetzt - helle, obertonreiche Klänge beisteuern.

Mit südamerikanischen Rhythmen endet diese außergewöhnliche Kammermusik: Aus Heitor Villa- Lobos (1887-1959) neunteiligen "Bachianas Brasileiras" erklingt der fünfte Teil, bei dem eine Mezzosopranistin für den vokalen Glanz sorgt.

Es musizieren: Susanne Seefing, Mezzosopran; Raffaele Franchini, Konrad Philipp, Silke Frantz, Kathleen Chase-Roberts, Raphael Sacher, Elke Höppner, Lorena Meiners, Jee Hee Kim, Violoncello sowie Dominik Lang und Carsten Didjuris, Aquaphon.

Konzert: Sonntag, 30.April, 11 Uhr, im Glasfoyer des Theaters; Eintritt: 11, 50 Euro, ermäßigt: 8 Euro (an der Tageskasse).

(RP)
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