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Krefeld CDU: Stadt hat Sanierung "verschlafen"

Krefeld · Die Politik will bereits 2015 auf notwendige größere Reparaturen in der Werner-Rittberger-Halle hingewiesen haben.

Die Politik macht weiter Druck, eine Lösung für eine schnelle Nutzung der Werner-Rittberger-Halle zu finden. Als im vergangenen Jahr die Halle nicht nutzbar war, da rückten die Mitglieder der Eissport-Vereine zusammen und teilten sich die Trainingszeiten in der Rheinlandhalle. Auch in diesem Jahr ist die Rittberger-Halle außer Betrieb: Diesmal ist die Ammoniak-Anlage kaputt, wahrscheinlich ist die Halle in diesem Winter nicht mehr nutzbar - für die Eissport-Vereine und die Sportler ein Desaster.

Neben der SPD, die sich enttäuscht zeigt, dass noch immer keine Perspektive für ein Behelfstraining in Sicht sei, kommt jetzt auch deutliche Kritik von der CDU: "Den Worten müssen endlich Taten folgen", verlangt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Sport/Freizeit" der CDU-Stadtratsfraktion, Ratsherr Marc Blondin, der auch Vorsitzender des Sportausschusses ist. Angesprochen seien diejenigen, die angetreten sind, Krefeld besser machen zu wollen und die sich in Sachen Werner Rittberger-Halle lautstark zu Wort gemeldet haben, ohne bisher aktiv tätig geworden zu sein. Gleichzeitig wirft der Politiker der Verwaltungsspitze "Versäumnisse" vor, die zur Sperrung der Werner Rittberger-Halle und der damit verbundenen prekären Situation für den Eissport in Krefeld geführt haben. Der KEV '81 schlug in der jüngsten Sportausschusssitzung Alarm: Wenn die gesperrte Rittberger-Halle nicht schnellstens repariert werde, droht dem Verein der Verlust aller fünf Sterne als Ausbildungsverein. Die Pinguine müssten eine so hohe Strafe zahlen, dass die Lizenz massiv in Gefahr geraten könnte.

Laut Aussage von Blondin war die Halle durch kleinere Reparaturen im vergangenen Jahr zwar wieder nutzbar gemacht, die notwendigen größeren Reparaturen seien jedoch leider nicht in Angriff genommen worden: "Bereits im September vergangenen Jahres habe ich die Fachschaft Eissport im SSB Krefeld dringend darum gebeten, die nötige Reparatur kurzfristig in Auftrag zu geben, beziehungsweise die notwendigen Prozesse zur Reparaturbeschleunigung zu unterstützen." Nach Durchführung der kleineren Reparatur ist nach Aussage des CDU-Vorsitzenden "die Planung und Umsetzung der seinerzeit schon absehbaren größeren Reparaturen verwaltungsseitig offenbar verschlafen worden". Seine Fraktion habe bereits 2015 darauf hingewiesen, dass "in der im kommenden Jahr folgenden eisfreien Zeit weitere größere Reparaturen notwendig sind". In einem eigenen Antrag hatte die CDU-Ratsfraktion "Sofortlösungen für die für die Weiterführung des Eissports in Krefeld", gefordert, "die dringend geboten sind und schnellstens umzusetzen sind", erinnert der sportpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Benedikt Lichtenberg, und fügt hinzu: "Mit der mobilen Eisaufbereitungsanlage haben wir eine Lösung gefunden, die nunmehr endlich realisiert werden muss. Unter der Voraussetzung, dass eine mobile Anlage kurzfristig zu beschaffen ist, setzen wir uns dafür ein, dass die erforderlichen Mittel in den Haushaltsplan für 2017 eingestellt werden." Alternativ und aus Gründen der Nachhaltigkeit sei schnellstmöglich zu ermitteln, was die Reparatur der Ammoniakleitungen in der Werner Rittberger-Halle kostet und wann diese realisiert werden kann. Lichtenberg: "Sollte sich eine mobile Eisfläche nicht mehr realisieren lassen, fordern wir eindringlich die notwendigen Reparaturarbeiten ein, damit die Werner Rittberger-Halle zur Saison 2017/2018 wieder vollumfänglich nutzbar ist und der Standort Krefeld als Leistungsstützpunkt im Jahre des 80-jährigen Jubiläums gesichert bleibt."

Die Stadt weiß um die Problematik, schließlich sind mehr oder minder alle Eissport-betreibenden Vereine von den Einschränkungen betroffen. Der Eislauf-Verein Krefeld etwa plant im kommenden Jahr wieder die Umsetzung seines Wintermärchens, die Eisstockschützen richten im Januar die Deutschen Meisterschaften der A-Jugend aus - aber die Hallenzeiten sind knapp. "Wir haben von verschiedenen Anbietern Angebote für mobile Kühlanlagen eingeholt", sagte Beigeordneter Thomas Visser. Diese lägen zwischen 100.000 und 130.000 Euro pro Jahr. Aber: Hinzu kommen noch nicht kalkulierbare Zusatzkosten, weil zum Beispiel die momentane Energieversorgung für diese Geräte nicht ausreichend ist oder die Banden rund um die Eisfläche verändert werden müssten. "Da kämen noch mal fünfstellige Beträge auf uns zu", sagte Visser und räumte ein: "Den Königsweg haben wir leider noch nicht gefunden."

Immerhin ist für 40.000 Euro eine Machbarkeitsstudie angeleiert, mittels der herausgefunden werden soll, wie ein Umbau der Halle ablaufen könnte. Mit einem Ergebnis rechnet die Stadt aber erst im Februar 2017.

(RP)
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