Krefeld CDU-Kontrolle bei Zirkustieren

Krefeld · In Krefeld wird derzeit ein Verbot von Zirkussen mit Wildtieren diskutiert. Die CDU nahm das Gastspiel des Zirkus Charles Knie zum Anlass, die Haltung der Tiere vor Ort zu überprüfen. Wolfgang Feld hatte nichts zu beanstanden.

 Die CDU-Ratsherren Wolfgang Feld und Walter Fasbender streicheln einen der Zirkus-Elefanten. Beide sprachen sich gestern nach dem Besuch des Zirkus Charles Knie für Wildtiere in Zirkussen aus.

Die CDU-Ratsherren Wolfgang Feld und Walter Fasbender streicheln einen der Zirkus-Elefanten. Beide sprachen sich gestern nach dem Besuch des Zirkus Charles Knie für Wildtiere in Zirkussen aus.

Foto: Strücken,Lothar

CDU-Ratsherr Wolfgang Feld will seiner Fraktion empfehlen, bei künftigen Abstimmungen gegen ein Verbot von Zirkussen mit Wildtieren zu votieren. Feld hat sich gestern mit dem Ratskollegen Walter Fasbender beim Zirkus Charles Knie über die Tierhaltung informiert. Von den Verhältnissen dort war Feld begeistert: "Der Eindruck ist sehr positiv. Die Tiere haben hier viel Auslauf, es fehlt ihnen an nichts", sagte der CDU-Ratsherr, den es gleich nach der Ankunft im Zirkus mit Walter Fasbender zu den Elefanten zog.

Kritik von Peta und Grünen

Kritik an Zirkussen mit Wildtieren kommt derzeit vermehrt von der Tierschutzorganisation Peta, die auch zur Premiere des Zirkus Charles Knie in Krefeld Informationsbroschüren vor dem Sprödentalplatz verteilte. Der selbsternannte "Zirkusexperte" von Peta, Peter Höffken, wirft dem Zirkus Charlies Knie mit seinen 82 Tieren und 98 Mitarbeitern "Tierquälerei und eine rücksichtslose Stress-Tournee für die Tiere" vor. Die Krefelder Grünen haben zudem für vergangene Ratsssitzungen schon den Antrag gestellt, Wildtier-Zirkusse verbieten zu lassen.

"Eine einzelne Stadt kann unser Gastspiel nicht verbieten. Wenn, dann müsste es eine Gesetzesänderung auf Bundesebene geben", sagte Thorsten Brandstätter, Marketingkraft des Zirkus Charles Knie. Er betonte, dass auch das Krefelder Veterinäramt den Zirkus direkt nach der Ankunft kontrolliert und nichts zu beanstanden gehabt habe. "In unserem Tierbestandsbuch gibt es nur positive Einträge", sagte Brandstätter. Wenn der Zirkus in einer Stadt Station gemacht hat, würde es den Tieren ohnehin gut gehen: Alle hätten Auslauf. "Und die Transporte der Tiere dauern maximal zwei bis drei Stunden." Es gebe aber auch schwarze Schafe in der Branche — "deshalb sind wir für scharfe Kontrollen".

Der CDU-Ratsherr Feld kam nicht als Tierexperte, sondern als Vorsitzender des Liegenschaftsausschusses — in diesem Gremium müsste über ein Wildtierzirkus-Verbot abgestimmt werden. Feld hielt seine Meinung über die Tierschützer von Peta aber nicht hinter dem Berg: "Wer ein Verbot fordert, hat keine Ahnung. Ein Zirkus ohne Tiere ist für mich Varieté. Man kann einem Zirkus nicht einfach seine Existenz nehmen."

Walter Fasbender hält es für wichtig, dass Kinder Wildtiere in Zoo oder Zirkus kennenlernen: "Sie können nur lernen, wie wichtig der Schutz der Tiere ist, wenn sie die Tiere auch selbst erleben. Manche Kinder haben ja heute keine Ahnung mehr von Natur. Die denken, die Kühe seien lila.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort