Krefeld CDU gegen raschen Seidenweberhaus-Abriss

Krefeld · Den Vorstoß der SPD, das Seidenweberhaus möglichst rasch abzureißen, den Theaterplatz freizulassen und mit Parkelementen zu gestalten, lehnt die CDU-Fraktion als "undurchdacht" und "unseriös" ab. "Solange keine finanzier- und machbare Ersatzlösung für das Seidenweberhaus in Sicht ist, lehnen wir einen Abriss ab", sagte gestern CDU-Ratsherr Philibert Reuters, als seine Fraktion ihre haushaltspolitischen Vorstellungen für 2012 erläuterte.

Betrieb bis 2015 sicherstellen

Die Christdemokraten sprechen sich demnach dafür aus, mit den geplanten Investitionen über 3,2 Millionen Euro den Betrieb bis 2015 sicherzustellen und parallel dazu die Zukunft des Gebäudes "sauber" zu prüfen. "Und ergebnisoffen", betonte Reuters weiter — auch Abriss und Neubau an anderer Stelle ist für die CDU damit denkbar. Als "unseriös" brandmarkte es Kaiser, dass die SPD die Sparkasse als möglichen Bauherrn ins Spiel gebracht hatte.

Die Kernposition der CDU-Fraktion, die am Wochenende ihre haushaltspolitische Klausurtagung hatte: Die Fraktion will ohne Steuererhöhung den Haushaltsausgleich bis 2014 schaffen. "Steuererhöhungen wären Gift für die Wirtschaft", betonte CDU-Ratsherr Peter Kaiser.

Festhalten will die Fraktion am 20-Millionen-Euro-Programm zur Schulsanierung. Bislang abgearbeitet seien 11, 3 Millionen, "den Rückstand von 8,7 Millionen Euro wollen wir 2012 bis 2014 mit 3,2 Millionen Euro pro Jahr abarbeiten", sagte Ratsherr Hans-Josef Ruhland. Die CDU trägt ferner die Leitentscheidung für die Sanierung des Stadthauses mit — was Investitionen über 1,5 Millionen Euro in 2012 bedeutet.

In einigen Punkten gehen die Christdemokraten über das Zahlenwerk, das Kämmerer Cyprian vorgelegt hat, hinaus: So wollen sie 500 000 Euro zusätzlich für die Sanierung naturwissenschaftlicher Fachräume an Krefelds Schulen bereitstellen; das Stadtwaldhaus soll einen Aufzug bekommen, um behindertenfreundlicher zu werden; zur Neugestaltung des Vorplatzes des Kaiser-Wilhelm-Museums ollen 50 000 Euro bereitgestellt werden und der Ankaufsetat des Textilmuseums soll von 16 000 auf 26 000 Euro aufgestockt werden.

Den Gesamtbetrag über etwa 600 000 Euro müsste der Kämmerer aus seinem Haushaltsentwurf noch heraussparen.

(RP)
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