Krefeld Campus Fichtenhain - die Nachfrage steigt

Krefeld · Die Wirtschaftsförderung will beim Investorenkongress am 5. November einen Schwerpunkt auf den Europark und den Campus Fichtenhain legen. Erste Verkäufe sind bereits notariell beurkundet. Es gibt zahlreiche Reservierungen.

 Die Gebäude der ehemaligen Werkstätten im LVR-Heim für schwer erziehbare Jugendliche sind verkauft. Derzeit wird in den alten Hallen mit Sheddächern der Fußboden entfernt. Bald soll ein Unternehmen aus der Kommunikationsbranche einziehen.

Die Gebäude der ehemaligen Werkstätten im LVR-Heim für schwer erziehbare Jugendliche sind verkauft. Derzeit wird in den alten Hallen mit Sheddächern der Fußboden entfernt. Bald soll ein Unternehmen aus der Kommunikationsbranche einziehen.

Foto: Thomas Lammertz

Der Dornröschenschlaf hat ein Ende: Im Campus Fichtenhain und im Europark bewegt sich etwas. Erste Vermarktungserfolge bringen Schwung in die Absicht, das mehr als einen halben Quadratkilometer große Gelände im Krefelder Süden nahe der Bundesautobahn 44 jetzt offensiv zu vermarkten.

Beim Investorenkongress der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) am Mittwoch, 5. November, im neuen Kia-Autohaus im Logwerk (früher TAG) an der Gladbacher Straße bildet das schon 1997 vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) erworbene, 56 Hektar große Areal einen Schwerpunkt bei der Suche nach Käufern für Gewerbegrund-stücke und denkmalgeschützte Immobilien.

Eckart Preen, WFG-Geschäftsführer, ist guter Dinge. Der Verkauf zweier Grundstücke im Europark seien bereits notariell beurkundet. Dabei handele es sich um eine 2730 Quadratmeter große Fläche in Nachbarschaft zur Firma Schröter und um eine 22 500 Quadratmeter große direkt an der Fichtenhainer Allee. Das größere Grundstück, so Preen, habe eine Krefelder Firma erworben, die ihren Standort verlagere und dort die Möglichkeit zur Expansion begrüße. Auf dem kleineren entstünden Räumlichkeiten zur Miete.

 Die rot markierten Grundstücke im Europark sind von der Grundstücksgesellschaft Krefeld verkauft worden. Das gelbe ist reserviert.

Die rot markierten Grundstücke im Europark sind von der Grundstücksgesellschaft Krefeld verkauft worden. Das gelbe ist reserviert.

Foto: GGK

Darüber hinaus sei eine weitere große und eine kleinere Fläche reserviert. Die Standorte werden zu einem Bodenrichtwert von 75 bis 85 Euro pro Quadratmeter verkauft. Das macht für 22 500 Quadratmeter einen Preis von fast zwei Millionen Euro aus. Preen relativiert: "Für Grundstücke solcher Größe gibt es einen Nachlass."

Ähnlich positiv präsentiere sich die Nachfrage im Campus Fichtenhain - dem früheren Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Nach einigen Achtungserfolgen in der Vermarktung der denkmalgeschützen Häuser und Werkstätten zu Beginn dieses Jahrtausends geriet die Vermarktung ins Stocken. Jetzt hat die Grundstücksgesellschaft Krefeld (GGK), deren Geschäftsführung ebenfalls Eckart Preen innehat, dort ein 12 000 Quadratmeter großes Areal mit mehreren Gebäuden veräußert, indem ein Krefelder Unternehmen aus der Kommunikationsbranche einziehen möchte. Arbeiten sind bereits im Gange. Die alten Fußböden sind aus der ehemaligen Schlosserei und Schreinerei herausgerissen. Allerdings nicht sonderlich fachmännisch. Dabei stürzte ein Teil des Giebels ein, die Wand muss abgestützt werden, damit sie nicht komplett umfällt.

Darüber hinaus gebe es weitere drei Reservierungen für den Campus Fichtenhain, informiert Preen. Darunter das frühere Kesselhaus. Die WFG hat im April beschlossen, das alte Heizkraftwerk des Campus Fichtenhain zu veräußern.

"Ein Krefelder Architekturbüro will es kaufen", sagte Preen seinerzeit. Das Kraftwerk hat die 1906 eröffnete Erziehungsanstalt für katholische, schulentlassene, männliche Zöglinge mit Wärme und Strom versorgt. Die ersten Pläne für den Bau auf dem Gelände der ehemaligen Provinzial-Erziehungsanstalt Fichtenhain sind 110 Jahre alt. Erst im März des vergangenen Jahres ist diese Nutzung aufgegeben worden. Preen sieht darin einen der Gründe, warum die Vermarktung bislang nur schleppend voranging. "Das war ein Imageproblem", meint er.

 Die Arbeiten in der früheren Schlosserei und Schreinerei auf dem Campus Fichtenhain machen viel Staub.

Die Arbeiten in der früheren Schlosserei und Schreinerei auf dem Campus Fichtenhain machen viel Staub.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Nach dem Wegfall dieses Hindernisses sollen auch die planungsrechtlichen Hürden bald fallen (wir berichteten). Der Bebauungsplan soll so geändert werden, dass den Erwerbern mehr Freiheiten gestattet werden und zusätzliche Erschließungsstraßen entstehen können.

(RP)
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