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Krefeld Café Vokal: Singen im Glashaus des Theaters

Krefeld · Konzertdramaturgin Ulrike Aistleitner sorgte mittels Beamer für die punktgenaue Übertragung der Texte auf eine Leinwand.

Wer schon einmal gewünscht hat, mit Gleichgesinnten einfach drauflos zu singen - Altes, Neues, Besinnliches oder Poppiges, der ist beim "Café Vokal", einem neuen Format des Theaters, das im überraschend gut gefüllten Glasfoyer seine mit viel Beifall aufgenommene Premiere hatte, genau richtig.

Nachdem noch einige Stühle geordert worden waren - eigentlich sollten die Gäste sich möglichst nur an Stehtischen platzieren, weil sich im Sitzen nicht so gut singen lässt - gewann Kerstin Brix, die Sängerin mit dem Sparten übergreifenden Talent, mit dem Lied "Ein Freund, ein guter Freund" aus dem Jahr 1930 sofort ihr Publikum. Das bestand überwiegend aus äußerst sangesfreudigen Damen jeden Alters - einige wenige Herren wurden beim Mitmachkonzert ebenfalls gesichtet.

Konzertdramaturgin Ulrike Aistleitner sorgte mittels Beamer für die punktgenaue Übertragung der Texte auf eine große Leinwand - Pianist und Solorepetitor Yorgos Ziavras war nicht nur zuverlässiger Begleiter am Flügel - er sorgte auch mit fantasievollen pianistischen Girlanden und virtuosen Soli zusätzlich für den nötigen Schwung.

Die musikalische Palette war breit gefächert: "O sole mio" wurde abgelöst von "Hit the Road Jack", und "Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n" schmetterte der Karaoke-Chor ebenso begeistert wie "Ich lade gern' mir Gäste ein" (Graf Orlowsky in der "Fledermaus"). Die "Dancing Queen" "ich hätt' getanzt heut Nacht" ("My fair Lady") und war "Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt". Die Beatles kamen ebenso zu Wort wie ABBA, und bei "Für mich soll's rote Rosen regnen" konnte die vor Temperament sprühende Kerstin Brix ihren "Chor" sogar zum Schunkeln bewegen.

In der Pause füllten die fleißigen Sängerinnen und Sänger Wahlzettel aus, damit bei der nächsten Auflage von "Café Vokal" (am 13. November, 19 Uhr, wieder im Glasfoyer) möglichst die "richtigen" Lieder auf dem Programm stehen.

"There is a House in New Orleans", "Dein ist mein ganzes Herz", "Goldfinger", "Somewhere over the Rainbow" oder die Arie der Carmen (in Französisch!) erfreuten im zweiten Teil des animierenden Abends, der nach gut zwei Stunden mit "Wunder gibt es immer wieder" zu Ende ging. Ein rundum gelungenes Experiment des Theaters, das mit Sicherheit auch in Zukunft viel Anklang finden wird.

(RP)
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