Krefeld Buntes Theater in alter Brotfabrik

Krefeld · Neuer Spielplan im "Theater hintenlinks": Generalintendant der Städtischen Bühnen gibt Gastspiel.

 Das "Theater hintenlinks" residiert in der alten Brotfabrik "Im Brahm".

Das "Theater hintenlinks" residiert in der alten Brotfabrik "Im Brahm".

Foto: Archiv. KA

Auch für das "Theater hintenlinks" beginnt im September die neue Spielzeit - parallel zu den mobilen Angeboten des kleinen Ensembles, das nicht nur auf der eigenen Bühne spielt, sondern unter anderem auch für Gastspiele in Schulen gebucht werden kann.

In den Räumen an der Ritterstraße 187 geht es erst einmal unterhaltsam zu. "Popper, Punker, Yuppies" heißt es dort, und das "musikalische Space-Shuttle" mit seinem Nostalgie-Trip zum Mitmachen durch die 80er Jahre hat sich inzwischen zu einer Kult-Veranstaltung entwickelt. Am 4., 5., 11., 13., 18., 19., 25. und 26. September sowie am 2. und 3. Oktober kann man wieder mitsingen, in Erinnerungen schwelgen, sich beim Quiz was trauen und am Ende was gewinnen.

"Mistero Buffo", ebenfalls bereits bewährt, entführt die Gäste nach Italien. Bühne und Zuschauerraum werden eins, die Empfangsdame, der musikalische Kellner und der Koch sorgen nicht nur für stilechte Bewirtung, sondern gemeinsam mit der Toilettenfrau auch noch für köstliche Unterhaltung mit geschliffenem, gelegentlich auch politischem Witz. Serviert wird am 11. und 12. Dezember.

Ebenfalls im Advent können Liebhaber des angespitzten Chansons sich an den Liedern und der Ausstrahlung von Claire Waldoff (1884 - 1957) erfreuen. Geboren in Gelsenkirchen, avancierte sie in Berlin zur "Königin" des "Milljöhs". Anuschka Gutowski erweckt die grandiose Sängerin am 4. und 5. Dezember noch einmal zu Leben - in den Stück "Kopf mit flammend rotem Haar".

Inszenierungen von Antoine de Saint-Exupérys "kleinem Prinzen" litten in der Vergangenheit oft unter dem engen Korsett, das seine Erben den Bühnenkünstlern aufzwangen. Mehr als 70 Jahre nach dem Tod nutzte Peter Gutowski nun die Chance, sich ihm noch einmal neu zu nähern, den humanistischen Kern durch Entstauben neu herauszuarbeiten und weniger auf das Märchenhafte zu setzen, als vielmehr auf die Impulse, die dem menschlichen Geist aus dem Durchleben von Grenzerfahrungen, zum Beispiel in der Wüste, erwachsen. Dazu kombinierte er Teststellen aus dem "Prinzen" mit solchen aus "Wind, Sand und Sterne" - zu sehen am 13., 14., 20., 21., 27. und 28. November.

Wie es aussehen könnte, wenn Miss Sophie und ihr Butler noch einmal um 50 Jahre gealtert und der "dry Sherry" ganz wörtlich zu nehmen wäre, das bringt Anuschka Gutowski am Silvesterabend auf die Bühne. Und ihr Butler wird niemand Geringerer sein als Michael Grosse, Generalintendant der Städtischen Bühnen. Gemeinsam bilden sie das Highlight eines abendfüllenden Jahresausklangs der Extra-Klasse.

(RP)
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