Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Krefeld wissen müssen

Krefeld · Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Wer tritt in Krefeld an? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Das müssen Sie zu Ihrem Wahlkreis und den Kandidaten wissen.

Bundestagswahl 2021 in Krefeld: Fotos von den Direktkandidaten
21 Bilder

Das sind die Krefelder Direktkandidaten

21 Bilder
Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Welche Wahlkreise gehören zu Krefeld?

Zu Krefeld gehören die Bundestagswahlkreise Krefeld I – Neuss II (Wahlkreis 110) und Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114).

Der Bundestagswahlkreis Krefeld I – Neuss II (Wahlkreis 110) umfasst den südlichen Teil von Krefeld mit den Stadtbezirken West, Süd, Fischeln, Oppum-Linn und Uerdingen sowie die Gemeinden Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich und Jüchen aus dem Rhein-Kreis Neuss.

Der Bundestagswahlkreis Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114) umfasst die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn aus dem Kreis Wesel sowie den nördlichen Teil von Krefeld mit den Stadtbezirken Nord, Hüls, Mitte und Ost.

Da die Wahlkreise über die Stadtgrenzen von Krefeld hinausgehen, gibt es auch noch Gesamtstadtergebnisse, so dass man überblicken kann, wie die Stadt Krefeld gewählt hat.

Wann öffnen die Wahllokale?

Die Wahllokale sind bei der Bundestagswahl von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten sind im §47 der Bundeswahlordnung festgelegt.

Wie finde ich das richtige Wahllokal?

Jeder Wähler bekommt eine Wahlbenachrichtigung per Post; darauf steht das Wahllokal. Die Benachrichtigung sollten alle Wahlberechtigten bis zum 5. September 2021 automatisch bekommen. Darüber hinaus kann auch online hier nach der Adresse des Wahllokals gesucht werden.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl beantragen?

Wer per Briefwahl wählen möchte, muss einen Antrag stellen. Ein Vordruck des Antrags ist auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung zu finden.Dieser muss ausgefüllt und an die zuständige Gemeindebehörde übermittelt werden (persönlich, per Fax oder E-Mail; teilweise auch online möglich). Der Antrag kann aber auch beim Wahlamt oder auf der Internetseite der Stadt angefordert werden. Mehr Infos dazu gibt es hier. Der Bundeswahlleiter empfiehlt, den Antrag so frühzeitig wie möglich zu stellen. Der Schein für die Briefwahl kann bis zwei Tage vor der Wahl, in dem Fall Freitag, 24. September, 18 Uhr, beantragt werden.

Wer sind die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Für den Bundestagswahlkreis Krefeld I – Neuss II (Wahlkreis 110) sind die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien:

  • CDU: Ansgar Heveling, er stammt aus Korschenbroich, ist Jurist, arbeitete zunächst als Anwalt; seine politische Laufbahn begann bei der Jungen Union; er war Ratsherr in Korschenbroich, Referent der CDU-Landtagsfraktion und trat 2009 erstmals als Bundestagskandidat an. Er holte den Wahlkreis 110 bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 direkt. Bundesweit Schlagzeilen machte er mit vielfach kritisierten Thesen über einen angeblich stattfindenden Kampf zwischen Internetnutzen und -Nichtnutzern. Im Bundestag sitzt er unter anderem im Rechtsausschuss. Heveling ist verheiratet und hat einen Sohn.
  • SPD: Philipp Einfalt, Krefelder DGB-Vorsitzender; Einfalt stammt aus Krefeld, hat Sonderpädagogik und Biologie studiert und zunächst als Lehrer gearbeitet; über die die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) wurde er hauptberuflicher Gewerkschafter und arbeitet im Personalrat für Förderschulen und Schulen für Kranke bei der Bezirksregierung Düsseldorf.
  • Grüne: Katharina Voller, Jahrgang 1981, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, lebt in Kaarst, verheiratet, Mutter von zwei Kindern, ist in Kaarst Vorstandssprecherin der Grünen und Ratsmitglied. Als politische Schwerpunkte bezeichnet sie die Themen Integration, Soziales, Jugend.
  • FDP: Otto Fricke, stammt aus Krefeld, ist Jurist. Er hat einen sicheren Listenplatz und wird in den Bundestag einziehen, wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde schafft. Er ist als Haushaltspolitiker eines der bundesweit bekanntesten Gesichter der FDP; im Bundestag saß er von 2002 bis 2013 (dann scheiterte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde und schied aus dem Bundestags aus) und mit dem Wiedereinzug der Liberalen seit 2017. Fricke ist evangelisch, verheiratet und Vater von drei Kindern. 
  • AfD: Christof Rausch, Kaarst, 56 Jahre alt, Finanzdienstleister im Außendienst, verheiratet mit drei Kindern, seit 2013 Mitglied der AfD, derzeit stellvertretender Vorsitzender des Rhein-Kreis-Neuss der AfD und in Kaarst Stadtverbandsvorsitzender sowie Ratsherr im Stadtrat von Kaarst.
  •  Linke: Julia Suermondt, Jahrgang 1981, seit 2014 Ratsmitglied in Krefeld, absolvierte ein Kunststudium in London, absolvierte ein Diplom in Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sie ist ist freie Filmschaffende und Fernsehautorin, ihr größte beruflicher Erfolg war die Teilnahme an der Biennale mit dem Film „800mal einsam. Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz“; Suermondt war für den Schnitt verantwortlich.

Bundestagswahlkreis Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114)

  • CDU: Kerstin Radomski, Jahrgang 1974, stammt aus Hüls, Lehrerin, Mutter von zwei Kindern, seit 2013 Mitglied des Bundestages, zog zweimal über die Liste in den Bundestag ein und 2017 erstmals direkt. Sie ist Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss sowie im Haushaltsausschuss. Zu ihren politischen Arbeitsfeldern gehören auch die Themen Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
  • SPD: Jan Dieren, 29, Jurist, ist SPD-Ratsherr in Moers und leitet dort den Sozialausschuss. Im Wahlkampf will Dieren neben der Pandemie-Bekämpfung thematische Schwerpunkte auf gute Lebensbedingungen, den Wandel der Arbeitswelt sowie Klimagerechtigkeit legen.
  • Grüne: Ulle Schwauws, Jahrgang 1966, stammt aus Hüls, studierte Film- und Fernsehwissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften, 2013 zog sie über die Liste in den Bundestag ein; ist dort unter anderem Sprecherin für Frauen- und Queerpolitik ihrer Fraktion,
  • AfD: Hauke Finger, lebt in Krefeld-Oppum, ist 52 Jahre alt, Bankbetriebswirt und Vater von zwei Kindern. Er ist 2. Vorsitzender des Bürgervereins Oppum, seit 2013 Mitglied der AfD, seit 2015 ohne Unterbrechung Mitglied im Vorstand des KV Krefeld der AfD, seit 2016 Mitglied im NRW-Landesfachausschuss Finanzen.
  • FDP: Michael Terwiesche, Jahrgang 1964, Jurist und Anwalt, verheiratet, lebt in Moers, war früh in der FDP aktiv, 1986 Bezirksvorsitzender der Jungen Liberalen Niederrhein, 1998 Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Wesel und 1999 Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion in Wesel. Nachdem der Bundestagsabgeordnete Andreas Pinkwart auf sein Mandat verzichtet hatte, rückte Terwiesche am 28. Juni 2005 für ihn nach. Er schied nach der Bundestagswahl 2005 wieder aus dem Bundestag aus.
  •  Linke: Sebastian Schubert, Jahrgang 1986, ledig; er kommt ursprünglich aus dem Bonner Raum und ist für Ausbildung (Industriemechaniker bei Siemens) und Studium (Maschinenbau an der Hochschule Niederrhein und der Uni Duisburg) nach Krefeld gezogen. Schon länger politisch interessiert, ist er seit rund vier Jahren aktiv in der Parteipolitik. Hauptberuflich arbeitet er als Teamleiter in der Produktentwicklung bei einem mittelgroßen Industrieunternehmen am Niederrhein.

Was unterscheidet Erst- und Zweitstimme?

Mit der Erststimme wählt man einen Kandidaten direkt; der Kandidat, der die meisten Stimmen in einem Wahlkreis bekommt, zieht direkt in den Bundestag ein. Mit der Zweistimmen wählt man eine Partei. Die Stärke bei den Zweistimmen entscheidet darüber, wie viele Kandidaten einer Partei über die Liste in den Bundestag einziehen. Er auf welchem Platz auf den jeweiligen Listen steht, entscheiden Parteiversammlungen per Wahl. Je besser der Listenplatz, desto besser die Chance, dass die Liste zum Zuge kommt.

Welche Parteien kann man über die Zweistimme wählen?

Die Parteien CDU, SPD, FDP, AfD, Die Grünen, Die Linke, Die Partei, Tierschutzpartei, Piraten, Freie Wähler, NPD, ÖDP, V-Partei³, Gesundheitsforschung, MLPD, Die Humanisten, DKP, SGP, Die Basis, Bündnis C, du., Liebe, LKR, PdF, LfK, Team Todenhöfer und Volt stehen bei der Bundestagswahl 2021 zur Wahl. Ein paar der Kleinstparteien stellen wir Ihnen hier vor.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl in Krefeld?

Die Wahlbeteiligung in der Stadt Krefeld lag bei 76 Prozent.

Wie haben die Abgeordneten aus Krefeld 2017 abgeschnitten?

Wahlkreis 110, Krefeld I – Neuss II:

  • Ansgar Heveling (CDU) 42,5 Prozent der Erststimmen (direkt gewählt)
  • Nicole Specker (SPD), 25,5 Prozent,
  • Otto Fricke (FDP) 11,5 Prozent
  • Christoph Rausch (AfD) 7,3
  • Susanne Mervat Badra (Grüne) 6,6 Prozent
  • Heiner Bäther (Die Linke) 5,1 Prozent

Wahlkreis 114, Krefeld II – Wesel II:

  • Kerstin Radomski (CDU) 37 Prozent der Erststimmen
  • Elke Buttkereit (SPD) 32 Prozent
  • Peter Müller (AfD) 8,5 Prozent
  • Florian Ott (FDP) 8,2 Prozent
  • Ulle Schauws (Grüne) 6,1 Prozent
  • Manfred Büddemann (Die Linke) 5,6 Prozent

Wie haben die Parteien in Krefeld 2017 abgeschnitten?

Das Ergebnis für die gesamte Stadt Krefeld (Zweitstimmen, Angaben in Prozent): CDU 31,9, SPD 24,9, FDP 14,6, AfD 8,3, Die Linke 8,1, Grüne 7,8.

Am Abend des 26. September 2021 finden Sie hier die Ergebnisse der Wahl.

(vo/lha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort