„Blaue Erdbeere“ Bundesministerin Karliczek würdigt Start-up in Krefeld

Krefeld · Die Forschungs- und Bildungsministerin besuchte die „Blaue Erdbeere“ und nannte das Unternehmen „beispielhaft für Deutschland“. Die Werbeagentur wurde 2015 gegründet und hat einen steilen Aufstieg hinter sich.

 Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei ihrem Besuch in der Werbeagentur „Blaue Erdbeere“, die 2015 als kleines Start-up-Unternehmen mit fünf Mann begann und seitdem erfolgreich gewachsen ist.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei ihrem Besuch in der Werbeagentur „Blaue Erdbeere“, die 2015 als kleines Start-up-Unternehmen mit fünf Mann begann und seitdem erfolgreich gewachsen ist.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Bemühungen Krefelds um eine lebendige Start-up-Kultur sind jetzt von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gewürdigt worden. Die Ministerin hat die Werbeagentur Blaue Erdbeere an der Kleinewefersstraße besucht und zeigte sich beeindruckt von der dort  geleisteten Ausbildung. „Es ist ein junges Unternehmen mit vielen jungen Angestellten. Fasziniert hat mich nicht nur das tolle, familiäre Miteinander, sondern vor allem die Variabilität in der Ausbildung. In dieser Hinsicht ist das Unternehmen beispielhaft für Deutschland“, sagte die CDU-Politikerin.

Karliczek betont die Wichtigkeit der dualen Ausbildung „Für Unternehmen ist es wichtig, in der dualen Ausbildung selbst die Fachkräfte heranzuziehen. Wir haben einen guten, modernen Ausbildungsmarkt, um den wir weltweit beneidet werden. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter selbst ausbilden, haben die Fachkräfte direkt auf den konkreten Job trainiert. Und auch für die Jugendlichen ist es eine gute Alternative zum Studium. Selbst Einser-Absolventen sollten über die Ausbildung nachdenken.“

 Ministerin Karliczek kam auf Vermittlung der CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski und Ansgar Heveling nach Krefeld (im Hintergrund mit IHK-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz).

Ministerin Karliczek kam auf Vermittlung der CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski und Ansgar Heveling nach Krefeld (im Hintergrund mit IHK-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz).

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Dem pflichtet Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, bei. „Wir haben in diesem Jahr einen Anstieg der Ausbildung um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber im Vergleich zu Vor-Corna-Zeiten reden wir von minus 17 Prozent. Die Betriebe bieten Ausbildungsstellen an, es fehlen aber die Bewerber. Allein in unserem Bereich gibt es derzeit 720 unbesetzte Stellen im begonnen Ausbildungsjahr. Der Bereich der Handwerkskammer kommt noch hinzu“, sagt er. Die Blaue Erdbeere als Ort des Besuchs, den die Krefelder CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski und Ansgar Heveling vermittelten, hatte Steinmetz vorgeschlagen. „Ich bin zwar das erste Mal persönlich hier, kenne die Blaue Erdbeere aber als Kunde. Wir hegen eine gute und langfristige Geschäftsbeziehung und sind oft Auftraggeber“, berichtet er.

Für das Unternehmen ist der Besuch eine besondere Auszeichnung. Die Werbetechnik-Firma begann 2015 als Fünf-Mann-Unternehmen und hat seitdem eine rasante Entwicklung genommen. Mittlerweile hat die Firma rund 40 Mitarbeiter und einen weiteren Standort in Aachen.

„Es war schon sehr spannend und aufregend, und ich muss zugeben: Der Puls war heute beim Aufstehen höher, als normal“, erzählt Niki Küch, Geschäftsführer der Niederlassung Aachen. Er vertritt den Geschäftsführer der Krefelder Niederlassung, Julien Lorch. „Dass er nicht da ist hat aber einen schönen Grund: Er wartet seit gestern Abend im Kreißsaal“, erzählt Küch.

Der Besuch der Ministerin sei auch ein Lohn für harte Arbeit. „Es ist schon toll, dass sie sich so viel Zeit genommen hat und so interessiert war. Das Lob, das sie uns für unsere Ausbildung zukommen lässt, geht natürlich runter wie Öl. Es zeigt auch: Wer arbeitet und etwas auf die Beine stellen will, der wird belohnt.“

Aktuell hat das Unternehmen ein rundes Dutzend Auszubildende, die in verschiedenen Bereichen lernen. „Gerade, dass hier so vielfältig ausgebildet wird, ist beeindruckend. Hier ist für jeden etwas dabei. Metallbau ebenso, wie kreative Arbeit. Das zeigt, wie vielfältig nicht nur dieses Unternehmen, sondern der ganze Ausbildungsmarkt ist. Gerade die Mischung aus Arbeit mit den Händen und am Rechner macht für viele Jugendliche Ausbildung interessant“, sagt Karliczek.

Die Blaue Erdbeere bietet auch Praktika an. „Hier ist allerdings immer die Frage: Wo bringt es etwas. In Bereichen, wo die Praktikanten nur dasitzen, bringt es weder sie noch uns voran. Darum schauen wir genau auf die Möglichkeiten. Wichtig ist aber natürlich auch der Zeitraum. Wenn wir zu einer bestimmten Zeit schon mehrere Praktikanten haben, dann geht es eben nicht“, sagt Lorena Pede, Personalchefin des Unternehmens. Sie hat auch noch einen Tipp für eine erfolgreiche Bewerbung: „Stilistisch kommt es auch darauf an, dass die Bewerbung zum Job passt. Wer sich als Bürokaufmann oder -frau bewirbt, der sollte eine vor allem ordentliche, korrekte Bewerbung abgeben. Wer sich für einen Kreativberuf bewirbt, dem hilft auch eine ausgefallene Bewerbung“, erläutert sie.

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