Krefeld Brauerei Königshof plant neue Füllstraße

Krefeld · Die Krefelder Brauerei will rund zehn Millionen Euro in den Neubau diverser Hallen und den Kauf neuer Fülltechnik investieren. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wollen sie ihr Vorhaben mit den Krefelder Behörden abstimmen.

 Robert Ditz, Geschäftsführer der Brauerei Königshof GmbH, und Verkaufsleiter Frank Tichelkamp (rechts) wollen im neuen Jahr große Pläne in Angriff nehmen.

Robert Ditz, Geschäftsführer der Brauerei Königshof GmbH, und Verkaufsleiter Frank Tichelkamp (rechts) wollen im neuen Jahr große Pläne in Angriff nehmen.

Foto: Thomas Lammertz

Im Januar 2014 will die Krefelder Brauerei Königshof GmbH ihre intern bereits diskutierten Pläne mit der Behörde abstimmen. Es geht um den Bau einer neuen Füllstraße und den dazugehörenden Hallen auf dem Gelände der einstmals angrenzenden Firma Kemper. Die 18 000 Quadratmeter Fläche haben Geschäftsführer Robert Ditz sowie Prokurist und Verkaufsleiter Frank Tichelkamp in weiser Voraussicht vor etwa zweieinhalb Jahren in dem Konkursverfahren des Nachbarn als Erweiterungsfläche zu den vorhandenen 55 000 Quadratmetern erworben. "Die Branche verändert sich und ist stark in Bewegung. Wir haben viele Kundenanfragen, sowohl für das Brauen von Bier und das Herstellen von Mixgetränken als auch für das Abfüllen in unterschiedliche Flaschen", berichtet Tichelkamp im Gespräch mit unserer Zeitung. Inzwischen liefere Königshofer 56 verschiedene Produkte unter eigenem Namen und im Auftrag Dritter.

Während die Brauerei erst zu 60 Prozent ausgelastet sei und noch über Kapazitäten verfüge, so Ditz, müsste für neue Fülltechnik neu geplant, hinzugekauft und gebaut werden. Die Investition würde sich in einer Größenordnung von zehn Millionen Euro bewegen und könnte ohne Fremdmittel finanziert werden, berichtet der Geschäftsführer.

Die Planung sei gleichwohl nicht einfach. Es gehe darum, logistische Abläufe optimal vorauszusehen und zu berücksichtigen. Allein die Halle für die neue Füllstraße müsste über eine Grundfläche von 1500 bis 2000 Quadratmeter verfügen. Hinzu komme 3000 bis 4000 Quadratmeter Lagerfläche für das Vollgut und üppige Außenflächen für das Leergut. "Die Verladung muss auch aus Lärmschutzgründen im Gebäude stattfinden", sagt Ditz.

Mit der vorgesehenen Erweiterung wäre die Brauerei Königshof GmbH als Dienstleister noch flexibler. Schon jetzt stellen sich die beiden Chefs auf fast alle Kundenwünsche ein. Für die Herstellung von Mixgetränken wurde ein so genannter Pasteur angeschafft, für die Verpackung als Sixpack entsprechende Maschinen gekauft und für das parallele Management so vieler unterschiedlicher Sorten eine große Anlage mit 30 verschiedenen Tanks erworben.

Die Geschichte der Brauerei Königshof begann offiziell vor zehn Jahren. Nachdem Rhenania seine Tore geschlossen hatte und der Verkauf des Geländes samt Inventar ins Stocken geraten war, kehrte eine Art Pioniergeist ein. Mit Hilfe des Unternehmers Josef Klösters und dessen Firma als Hauptgesellschafter entwickelt sich das Traditionsunternehmen unter neuem Namen und neuer Regie mit Augenmaß.

Heute verkauft Königshofer sein Bier sogar in China. Die Aufschrift German Beer und den König im Namen beflügele den Absatz, berichtet Tichelkamp. Bislang konsumiere jeder Chinese statistisch 2,5 bis drei Liter im Jahr. In Deutschland seien es rund 100 Liter. "Der Markt hat also noch viel Potenzial und der Umsatz enorme Luft nach oben", erklärt der Verkaufsleiter.

Mindestens genauso exotisch ist für den Alt-Trinker das Kölsch. Königshofer füllt für die Gaffel-Brauerei das Bier in Flaschen. Das helle Obergärige wird in Tanklastzügen angeliefert und in große Tanks gepumpt, ehe es in 55 000 gesäuberte und etikettierte Flaschen pro Stunde umgefüllt wird. "Wir sind breit aufgestellt, und das ist eine unserer speziellen Stärken", bilanziert Ditz.

(RP)
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