Fünf-Zentnerbombe in Krefeld entschärft Bombe lag 70 Jahre unter Gartenteich

Krefeld · In der Kleingartenanlage Krefeld-Ost am Sprödentalplatz ist am Mittwoch eine Fünf-Zentnerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Die Entschärfung lief komplikationslos. Anwohner können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurück.

Experten entschärfen Fünf-Zentnerbombe
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Knapp 25 Minuten dauerte es, da hatte Sprengstoffexperte Peter van Eck (59) die Fünf-Zentnerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft. Auch wenn er im Nachhinein von "Routine" sprach, betonte er zugleich, jede Bombe mit größter Vorsicht zu behandeln. "Eine Bombe, die mehr als 70 Jahre im Erdreich geschlummert hat, birgt natürlich immer eine Gefahr", bestätigte auch Manuel Kölker, Sprecher der Stadt Krefeld.

Gegen 11.25 Uhr am Mittwochvormittag konnten alle Schutz- und Sperrmaßnahmen aufgehoben werden. Personen, die zuvor ihre Wohnungen und Arbeitsstätten verlassen mussten, konnten zurück in die Häuser. Vor Ort waren etwa zehn Einsatzkräfte der Feuerwehr und 70 Polizisten im Einsatz. Vier Experten des Kampfmittelräumdienstes waren mit der Entschärfung der Bombe beauftragt. Auch der Rettungsdienst war im Einsatz, um Anwohner, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnung benötigten, zu unterstützen. Verletzte gab es bei dem Einsatz aber keine.

Zirkus musste Zelte räumen

Der "Krefelder Weihnachtszirkus" des Zirkus Probst ab dem 18. Dezember auf dem Sprödentalplatz. "Glücklicherweise kommen die Tiere erst am Donnerstag", sagte Kölker. Großtiere wie Tiger hätten somit nicht an anderer Stelle untergebracht werden müssen. Lediglich die Artisten und anderes Zirkus-Personal hätten das Sperrgebiet kurzzeitig verlassen müssen.

Hier lag die Bombe

Bombe schlummerte unter Teich

Bei Erdarbeiten auf dem Kleingartengelände Krefeld-Ost am Sprödentalplatz war die Bombe gefunden worden. "Der neue Besitzer der Parzelle wollte einen Teich trocken legen", sagte Kölker. Unter der Teichfolie sei der Sprengkörper in mehr als 80 Zentimeter Tiefe entdeckt worden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf identifizierte den Sprengkörper als eine englische Fünf-Zentnerbombe, die über einen Aufschlagzünder verfügt. Daher habe die Bombe vor Ort entschärft werden müssen.

Weiträumige Absperrung am Mittwoch

Für die Dauer der Entschärfung wurde das Kleingartengelände abgesperrt. Zudem mussten an den Fundort angrenzende Häuser und Wohnungen in einem Radius von 250 Metern evakuiert werden. 1800 Personen in diesem Gefahrenbereich A mussten bis 10.30 Uhr Häuser und Wohnungen verlassen. Im Radius von 500 Metern galt für die Zeit der Entschärfung ein luftschutzmäßiges Verhalten. In diesem sogenannten Gefahrenbereich B sind 4300 Personen gemeldet. Ihnen war der Aufenthalt in Tiefgeschossen, Kellern oder in der Fundstelle abgewandten Gebäudeseite freigestellt.

(ape)
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