Getöteter Obdachloser in Krefeld Blutspuren geben Polizei Rätsel auf

Krefeld · Im Fall eines getöteten Obdachlosen in Krefeld sind viele Details noch ungeklärt. Unter anderem ist die Herkunft der massiven Blutspuren im Treppenhaus und auf dem Gehweg Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Das Opfer starb in der Wohnung, der Täter scheint unverletzt.

 In diesem Haus an der Sternstraße hat ein 51-Jähriger seinen Gast aus Mönchengladbach erstochen.

In diesem Haus an der Sternstraße hat ein 51-Jähriger seinen Gast aus Mönchengladbach erstochen.

Foto: LS

Der 51-jährige Krefelder, der in der Nacht zu Dienstag in seiner Wohnung im ersten Stock an der Sternstraße einen Obdachlosen mit dem Jagdmesser erstochen haben soll, sitzt nach seinem Geständnis in der Untersuchungshaft in Willich. Der Haftbefehl lautet auf Totschlag. Der wird mit Freiheitsstrafe zwischen fünf und 15 Jahren bestraft. Täter und Opfer standen laut Staatsanwaltschaft zum Zeitpunkt der Tat unter Alkoholeinfluss. Beide stammten aus einem entsprechenden Milieu.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei seien noch nicht abgeschlossen, informierte Staatsanwalt Thomas Pelka gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Die Wohnungstür ist zweifach versiegelt. Von wem die Blutspuren am Briefkasten, auf den Stufen und auf dem Gehweg vor dem Haus sind, ist nach wie vor unklar. Der getötete, 56 Jahre alte Obdachlose aus Mönchengladbach sei innerhalb der Wohnung an der Sternstraße aufgefunden worden, nachdem vom Täter über das Geschehen informierte Dritte die Polizei gerufen hatten.

 Die Polizei hat den Zugang zum Tatort in einer Wohnung im ersten Stock zweifach versiegelt.

Die Polizei hat den Zugang zum Tatort in einer Wohnung im ersten Stock zweifach versiegelt.

Foto: LS

Vom inhaftierten Krefelder stammen sie offenbar auch nicht, der sitzt offenbar ohne erkennbar größere Verletzungen in seiner Zelle im benachbarten Willich. Die Blutspuren in und vor dem Haus an der Sternstraße deuten durch ihre Größe aber auf eine größere Verletzung hin. Diesen Punkt gelte es noch abschließend zu klären, betonte der Staatsanwalt.

Der Obdachlose und der Krefelder hatten sich in Mönchengladbach wohl zufällig kennengelernt. Sie sollen anschließend mit dem Zug nach Krefeld gefahren und in die Wohnung des 51-Jährigen gegangen sein. Dort kam es zum Streit. Der 51-Jährige griff seinen Gast schließlich mit einem Jagdmesser an und stach mehrfach auf den Oberkörper seines Opfers ein. Die Verletzungen waren tödlich; der Mann starb noch an Ort und Stelle. Das Opfer wird obduziert.

Über die Ursachen der Auseinandersetzung und das Motiv der Tat machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Auf einen "homosexuellen Hintergrund" gebe es keine Hinweise, sagt Pelka.

(RP)
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