Krefeld Blei und Arsen im Boden - sieben Spielplätze werden saniert

Krefeld · Am Spielplatz Dießemer Straße wurde ein Teilbereich gesperrt. Die Stadt betont: "Keine konkrete Gefahr."

 Spielplatz am Spiedie, Dießemer Straße. Die Stadt Krefeld wird hier in Kürze einen Bodenaustausch vornehmen. Der Nutzgarten im östlichen Teil der Fläche wurde vorsorglich aus der Nutzung genommen.

Spielplatz am Spiedie, Dießemer Straße. Die Stadt Krefeld wird hier in Kürze einen Bodenaustausch vornehmen. Der Nutzgarten im östlichen Teil der Fläche wurde vorsorglich aus der Nutzung genommen.

Foto: Thomas Lammertz

Die Krefelder Stadtverwaltung hat gestern Ergebnisse der Bodenproben von 20 Spielplätzen veröffentlicht. Auf gleich sieben der Spielplätze wurden im Untergrund giftige Stoffe wie Blei, Arsen oder Benzo(a)pyren gefunden.

Gesperrt werden soll laut Stadt kurzfristig eine Spielfläche im Bereich des Jugendhauses "Spiedie" in Dießem. Die anderen Plätze bleiben geöffnet. Umweltamtsleiter Helmut Döpcke betonte aber gestern: "Es gibt keine aktuelle oder konkrete Gefahr, wir handeln präventiv. Es wurden auch keine Grenzwerte überschritten, sondern nur Prüfwerte."

Auf dem Spielplatz Dießemer Straße wird gleichwohl sofort reagiert. Dort wurden oberflächennah Bodenbelastungen durch Blei festgestellt. Die Stadt Krefeld wird hier in Kürze einen Bodenaustausch vornehmen. Der Nutzgarten im östlichen Teil der Fläche wurde vorsorglich aus der Nutzung genommen.

Anlass für die neuen Prüfungen waren Schadstofffunde auf dem Spielplatz Braunschweiger Platz in Uerdingen im Jahr 2012. Der Spielplatz musste danach gesperrt und saniert werden. In der Folge ließ die Stadt anhand des Altlastenkatasters prüfen, welche Spielplätze in Krefeld sich auf oder in unmittelbarer Nähe von bereits erfassten Altstandorten oder Altlastenablagerungen befinden.

Die Untersuchungen ergaben, dass auf sieben Flächen Handlungsbedarf besteht. Neben dem Spiedie-Spielplatz wurde auf sechs Plätzen der Prüfwert für Blei im Boden überschritten, bei drei Spielplätzen zusätzlich für Arsen. Auf einem Spielplatz ist zudem der Prüfwert für den organischen Schadstoff Benzo(a)pyren, der zur Gruppe der PAK gehört, sowie für Quecksilber überschritten. Bei diesen Spielplätzen handelt es sich um die Anlagen Am Flohbusch, Am Lindenplatz, Büdericher Weg, Friedrich-Fröbel-Straße, Griesbacher Straße und Herbertzstraße. Die Prüfwertüberschreitungen wurden hier allerdings in Proben gemessen, die aus tieferen Bereichen stammen oder die durch eine dichte Grasnarbe überdeckt und damit für Kinder kaum zugänglich sind.

Zur dauerhaften Absicherung soll in den betroffenen Bereichen der Boden ausgetauscht und lokal eine Einkornbetonschicht eingebracht werden. Diese zwischen Untergrund und dem aufgetragenen Material liegende Schicht kann durch grabende Kinder nicht durchbrochen werden und verhindert damit den direkten Kontakt. Bei den Spielplätzen, für die vom Fachbereich Grünflächen Umgestaltungen vorgesehen sind, werden diese Maßnahmen bei der Planung berücksichtigt.

Bei 13 der Spielplätze wurden keine Prüfwerte überschritten. Es handelt sich um die Kinderspielplätze Am Neuerhof, Behringstraße (mit Bolzplatz), Duisburger Straße (in der Kleingartenanlage Hagschinkel), Engerstraße (mit Bolzplatz), Engländerstraße, Fritz-Huhnen-Straße, Hermannstraße, Freizeitzentrum Süd Kölner Straße (mit Bolzplatz), Kleingartenanlage Kirschenbüschgen, Randstraße, Schreinerstraße, Taxusweg und den Spielplatz im Stadtpark Uerdingen.

(RP)
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