Tödlicher Unfall auf der A57 "Vieles spricht für die Audi-Bande"
Krefeld/Düsseldorf · Erst ein Einbruch in einen Handyladen in Krefeld, kurz darauf ein tödlicher Unfall mit einem hochmotorisierten Audi auf der A57 in Richtung Niederlande. Vieles spricht dafür, dass hier die berüchtigte Audi-Bande zugeschlagen hat - diesmal mit einem fatalen Ende. Die Polizei und das Landeskriminalamt NRW ermitteln.
Die Sprecherin der Polizei Krefeld sagt am Dienstag unserer Redaktion, dass die Ermittlungen in dem Fall auf Hochtouren laufen. Derzeit liegt ein Hauptaugenmerk darauf, die Identitäten der drei mutmaßlichen Täter zu ermitteln. Bei der Obduktion der beiden Toten sollten im Tagesverlauf DNA-Spuren und Fingerabdrücke genommen und abgeglichen werden. Die Männer könnten auch für eine Reihe von Geldautomaten-Sprengungen verantwortlich sein.
Am frühen Montagmorgen wurde in Krefeld-Uerdingen an der Niederstraße ein Telekom-Geschäft ausgeraubt. Die Täter entkamen. Kurze Zeit später überschlug sich auf der A57 bei Rheinberg ein schwarzer, 450 PS starker Audi RS4. Im und um das Fahrzeug herum wurden mehrere fabrikneue Smartphones sowie Einbruchswerkzeug gefunden.
Zwei der Insassen sind bei dem Unfall ums Leben gekommen, einer direkt an der Unfallstelle, ein anderer im Krankenhaus. "Der dritte Fahrzeuginsasse ist noch nicht vernehmungsfähig", sagt die Sprecherin. Er wurde bei dem Unfall sehr schwer verletzt.
Noch etwas vorsichtig gibt sich die Polizei bei der Frage, ob die Verbindung zwischen dem Einbruch in den Telekom-Laden in Krefeld-Uerdingen inzwischen bewiesen sei. "Die Handyhersteller müssen noch die Seriennummern der Geräte liefern. Erst dann können die im Unfallfahrzeug gefundenen Smartphones zweifelsfrei dem Einbruch zugeordnet werden", so die Polizeisprecherin.
Die Ermittlungen in dem Fall liegen derzeit bei der Polizei Krefeld und bei der Autobahnpolizei Düsseldorf. "Unsere Sonderkommission 'Heat' ist aber in den Fall involviert", sagt Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes NRW unserer Redaktion . "Heat" ermittelt im Zusammenhang mit den zahlreichen Geldautomaten-Sprengungen am Niederrhein der vergangenen Monate. Diese werden der sogenannten Audi-Bande zugeschrieben.
"Viele Aspekte des aktuellen Falls passen in das Raster der Bande", sagt Scheulen weiter. Auch diesmal war das Fluchtfahrzeug ein PS-starker Audi - der Einbruch in den Handyladen, die Flucht mit sehr hoher Geschwindigkeit in Richtung Niederlande - all das sind Indizien, die tatsächlich zur Audi-Bande passen.
Man müsse jetzt die Spurenlage abwarten und dann schauen, ob tatsächlich eine Verbindung hergestellt werden kann, erklärt Scheulen.