Amtsgericht in Krefeld Hobbyschäfer vernachlässigte Herde - 2700 Euro Geldauflage

Krefeld · Ein Hobbyschäfer, der seine Herde mit mehr als 100 Tieren vernachlässigt haben soll, muss 2700 Euro Geldauflage zahlen. Das entschied das Amtsgericht Krefeld am Mittwoch.

Eine Schafherde. (Symbolbild)

Eine Schafherde. (Symbolbild)

Foto: dpa/Sven Hoppe

Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass der Mann Krankheiten seiner Schafherde nicht korrekt behandelt und so den Tod mehrerer Tiere verursacht hatte. Allerdings habe er offenbar nicht vorsätzlich gehandelt, sondern sei mit der Haltung der Tiere überfordert gewesen, sagte die Richterin.

Sie folgte damit der Argumentation des Verteidigers. Sein Mandant habe die Erkrankung der Tiere zunächst selbst behandeln wollen, erklärte der Verteidiger. „Er hat den Tierarzt zu spät hinzugezogen.“ Das Verfahren wurde gegen Zahlung der Geldauflage eingestellt. Die Summe entspricht ungefähr eineinhalb Monatsgehältern des Mannes, der als Zooschreiner arbeitet. Er darf sie in sechs Monatsraten abstottern.

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung war die Schafherde im April 2016 vom Veterinäramt kontrolliert worden. Die mehr als 100 Tiere befanden sich in einem erbärmlichen Zustand, wie die damals zuständige Amtstierärztin vor Gericht erklärte. Die meisten Tiere seien abgemagert und schlecht gepflegt gewesen und hätten an Räude und bösartigem Lippengrind gelitten.

Inzwischen hält der Hobbyschäfer nur noch 25 Schafe. Bei allen amtlichen Folge-Kontrollen habe es keine Beanstandungen mehr gegeben, sagte der jetzt zuständige Tierarzt.

(ubg/dpa)
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