Prozess in Krefeld Frau soll Partnerin vergewaltigt haben – Opfer fehlt erneut im Gericht

Krefeld · Vor dem Amtsgericht in Krefeld muss sich eine Frau wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten. Das Opfer soll ihre damalige Partnerin sein. Doch die fehlte zum dritten Mal.

Blick auf das Land- und Amtsgericht in Krefeld. (Symbolfoto)

Blick auf das Land- und Amtsgericht in Krefeld. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Eine mutmaßlich von ihrer Lebensgefährtin vergewaltigte Frau ist in Krefeld zum dritten Mal einem Prozess ferngeblieben. Das Opfer sollte am Montag von der Polizei vorgeführt werden, doch die hatte die 35-Jährige schon in den vergangenen zwei Wochen weder in ihrer Wohnung angetroffen, noch sie telefonisch erreichen können. Die Polizei sucht sie nun.

Laut Anklage hatte die 30-Jährige die Frau vor drei Jahren in der gemeinsamen Krefelder Wohnung nachts gewaltsam zum Sex gezwungen.

Dass die 35-Jährige die Ladung zum zweiten Prozess-Anlauf vor dem Amtsgericht im August bekommen habe, sei belegt, sagte die Staatsanwältin. Schließlich habe sie den Richter kurz zuvor angerufen und erklärt, sie sei in Therapie und könne deshalb nicht kommen. Dann habe sich herausgestellt, dass die Therapie längst beendet gewesen sei. Laut Gericht ist die bisherige Telefonnummer der Frau inzwischen abgemeldet. Das Gericht könne das Verfahren angesichts der Schwere des Vorwurfs dennoch nicht einfach einstellen, sagte der Richter.

Die beiden Frauen hatten 2013 ihre Lebenspartnerschaft eintragen lassen. Nach dem nötigen Trennungsjahr war diese im Juni 2019 vom Familiengericht wieder aufgelöst worden.

Der Vorwurf der Vergewaltigung sei haltlos und frei erfunden, hatte der Anwalt der Angeklagten erklärt. Einen neuen Verhandlungstermin will das Gericht nicht festsetzen, sondern zunächst versuchen, die 35-Jährige zu finden.

(ubg/dpa)
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