Vor Ort stellte sich dann allerdings heraus, dass die betroffene achte Klasse nicht Chemie-, sondern Physikunterricht hatte und dass dort tatsächlich ein Versuch durchgeführt werden sollte. Allerdings keiner, bei dem chemische Substanzen zum Einsatz kamen: Mithilfe von Überspannung wollte der Lehrer einen Draht zum Leuchten bringen und damit ein Stück Papier entzünden, um zu demonstrieren, wie heiß der Draht werden könne. Als das Papier aus noch unklarer Ursache zu Boden fiel, noch bevor der Versuch begonnen hatte, fingen zehn Kinder an zu husten und über Atembeschwerden zu klagen.

Der Lehrer hatte offenbar Sorge, dass eine chemische Substanz den Husten ausgelöst haben könnte und alarmierte die Feuerwehr. Diese fand jedoch keinerlei chemische Substanzen in der Luft. Die Einsatzkräfte befragen derzeit die Schüler, um den Grund für den Husten herauszufinden. Wirklich verletzt ist laut Manten niemand. "Wir prüfen das genau", sagt Manten.

Auch Schulleiterin Christa Lunkenheimer resümierte auf Anfrage, dass keine Ursache für den Husten erkennbar sei. "Wir können uns den Hustenanfall direkt nicht erklären, es gibt keinen Zusammenhang zu dem Experiment", sagte sie. Das Experiment sei ein Standard-Experiment gewesen. Natürlich könne Rauch von einem brennenden Stück Papier Husten auslösen, doch habe der Schüler, der zuerst gehustet habe, in der vorletzten Reihe gesessen. Bei einem Schüler sei zudem ein grippaler Infekt diagnostiziert worden.

So bleibt vorerst offen, warum die Schüler quasi kollektiv zu husten begannen. Die Spekulationen reichen von kollektiver Hysterie bis zu einem Schülerstreich.