Großeinsatz in der Krefelder Innenstadt Bombendrohung gegen Agentur für Arbeit – Tatverdächtiger festgenommen

Update | Krefeld · Am Freitag ist es in Krefelds Innenstadt zu einem Großeinsatz gekommen: Unbekannte haben gegen die Agentur für Arbeit eine Bombendrohung ausgestoßen. Die Polizei war mit einem riesigen Aufgebot vor Ort. Am Nachmittag gaben die Einsatzkräfte Entwarnung.

Bombendrohung gegen Agentur für Arbeit
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Bombendrohung gegen Agentur für Arbeit

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Foto: Jens Voß

Eine Bombendrohung gegen die Agentur für Arbeit hat am Freitag stundenlang die Arbeit in der Agentur blockiert und rund um das Gebäude für massive Verkehrsstörungen gesorgt. Die anonyme Bombendrohung war am Freitagvormittag per Fax bei der Bundesagentur für Arbeit im thüringischen Gotha eingegangen – mutmaßlich von einem 40 Jahre alten Mann, den die Polizei schon am frühen Nachmittag festnahm. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens eingeleitet, gaben die Staatsanwaltschaft und die Polizei bekannt.

„Wir nehmen die Drohung ernst“, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag, „wir haben deshalb das Gebäude vorsorglich evakuiert.“ Rund 120 Mitarbeiter mussten das Gebäude verlassen; sie warteten auf der gegenüberliegenden Seite vor dem B+B-Hotel auf das Ende der Polizeiaktion. Die Beamten suchten in dem weitläufigen Komplex mit Bombenhunden nach Sprengkörpern.

„Es wurde sichergestellt, dass keine Kundschaft und keine Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter mehr im Gebäude waren. Die Polizei ist durch jeden Raum gegangen“, sagte ein Agentursprecher. Die Agentur für Arbeit in Krefeld habe freitags bis 12 Uhr geöffnet. Somit habe am Nachmittag keine Öffnung mehr angestanden. Wie viele Kunden mit oder ohne Termin betroffen waren, könne nicht gesagt werden.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Für die Mitarbeiter war es die erste Bombendrohung in Krefeld. Das Verhalten in diesem Fall werde regelmäßig geübet, die Evakuierung sei reibungslos verlaufen, so der Agentursprecher weiter.  Auch für Sarah Borgloh, die erst zum 1. September 2022 den Vorsitz der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Krefeld übernommen hatte, war dies die erste Bombendrohung. Sie stand mit Polizeibeamten vor dem Gebäude und wartete wie alle Mitarbeiter auf ein Ende des Einsatzes. Die Drohung kam quasi aus heiterem Himmel, in der Agentur habe es zuvor keine Eskalationsgeschichte mit zunehmender Aggressivität von Klienten der Agentur gegeben. 

Die Straßen rund um die Agentur für Arbeit wurden weiträumig abgesperrt. Sperrungen gab es unter anderem an der Bahnstraße, Dießemer Straße, Schwertstraße, Vereinsstraße, Ritterstraße, Hansastraße, Ostwall, Marienstraße und Alte Linner Straße. Staus,  zähfließender Verkehr und entnervte Autofahrer waren die Folge.

Wie lange der Einsatz dauern würde und wie lange diese Notfallmaßnahmen aufrecht erhalten würden, war am Vormittag nicht absehbar. „Das Gebäude ist natürlich sehr groß, daher ist es schwierig abzuschätzen.“ Die Agentur ist viergeschossig und in mehrere Flügel gegliedert. Die Suche hat einfach gedauert, obwohl die Polizei mit mehreren Suchhunden unterwegs war.

Am frühen Nachmittag kam dann die erhoffte Entwarnung: Bei der stundenlangen Durchsuchung des Krefelder Gebäudes mit Sprengstoffspürhunden sei nichts Verdächtiges gefunden worden, gab die Polizei an.

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