Vorgezogener Wahlkampf Bezirksvertretung einig: Hüls soll sauberer werden

Hüls · Bizarrer Verlauf der Sitzung der Bezirksvertretung Hüls: Erst stritten die Vertreter von SPD und CDU erbittert, dann beschlossen sie einstimmig.

 Hier soll das Gewerbegebiet Den Ham entstehen, das Thema in der BZV Hüls war.

Hier soll das Gewerbegebiet Den Ham entstehen, das Thema in der BZV Hüls war.

Foto: Thomas Lammertz

Wenig Substanzielles erbrachte die Sitzung der Bezirksvertretung Hüls am Mittwoch. Tatsächlich wirkten es teils so, als hätten die Bezirksvertreter bereits den Wahlkampf für die Kommunalwahl im kommenden Jahr eröffnet. Bestes Beispiel war ein Disput zwischen Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) und Timo Kühn (CDU), die über einen Antrag der SPD-Fraktion stritten. Mit diesem wollten die Sozialdemokraten zu erhöhter Sauberkeit in Hüls beitragen.

Kühn betonte zunächst, die CDU habe bereits vor längerer Zeit einen ähnlichen Antrag eingebracht. Außerdem bliebe derzeit abzuwarten, wie der Kommunalbetrieb Krefeld arbeite, und es sei nicht sinnvoll, diesen mit weiteren Forderungen zu belasten. Der Antrag sei mithin Makulatur. Das wiederum brachte Butzen sprichwörtlich auf die Palme, der Kühn zur Ordnung rief und darauf drängte, den Antrag der SPD-Fraktion zu respektieren und nicht pauschal abzuwerten. Inhaltlich gehe es um Forderungen, die jeder Hülser sofort unterstützen würde, beispielsweise sauberere Straßen (z.B. die Beseitigung von Streugut, das noch aus dem Winter auf den Straßen liege), die Sauberhaltung von Baumscheiben oder den Schnitt von Bepflanzungen entlang der Straßen des Ortsteils.

Es entwickelte sich ein kurzes, jedoch vergleichsweise heftiges Wortgefecht zwischen den Protagonisten, das seinen Abschluss in einer Abstimmung fand. Der Antrag wurde einstimmig, mit den Stimmen der CDU, angenommen. Speziell die geschlossene Zustimmung der Christdemokraten sorgte unter den Beobachtern der Sitzung für den ein oder anderen fragenden Blick.

Größere Einigkeit herrschte in der Frage des Gewerbegebietes Den Ham. Hier deutet sich an, dass bald mit der konkreten Umsetzung begonnen werden kann. Immerhin herrschte hier große Einigkeit zwischen den Bezirksvertretern, dass für die Verzögerung von mehreren Jahren weder Politik noch Verwaltung, sondern der Investor verantwortlich sei. „Wir alle haben uns von einem Investor versprochen, dass es schneller geht. Hier sind wir eines Besseren belehrt worden. Fehler bei Verwaltung oder Politik sehe ich nicht. Der Investor muss jetzt liefern“, fasste Kühn die vorherrschende Meinung zusammen.

Substanzielle Ergebnisse brachte die Sitzung auch in dieser Frage nicht. Das allerdings war von vorn herein nicht zu erwarten gewesen. Und so bleibt unter dem Strich der Eindruck einer Sitzung, in der speziell die großen Fraktionen offenkundig ihre Vorzüge herausstellen und sich für die Wahl in Stellung bringen wollten.

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