Krefeld Bezirksregierung stoppt Krefelder Schulpläne

Krefeld · Dem Antrag, an drei Realschulen eine Hauptschulsparte zu eröffnen, kommt die Genehmigungsbehörde nur zum Teil nach.

Die Stadt Krefeld erleidet mit ihren schulpolitischen Plänen, eine Hauptschulsparte an drei Realschulen zu ermöglichen, Schiffbruch: Die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde lehnt einen solchen Antrag der Verwaltung ab und hält ihr ein unzureichendes Verständnis der Vorschriften, veraltete Zahlen und falsche Schlussfolgerungen vor.

Die Düsseldorfer Behörde genehmigt die Errichtung eines Bildungsganges für Hauptschüler zum Erreichen eines Hauptschulabschlusses an der Albert-Schweitzer-Schule. Eine zusätzliche Möglichkeit dazu an der Realschule Horkesgath und der Freiherr-vom-Stein-Schule lehnt sie ab. Bekanntlich ist die schrittweise Auflösung des Schultyps Hauptschule in Krefeld bis zum Schuljahr 2018/19 so weit fortgeschritten, dass es keinen siebten Jahrgang mehr geben wird.

Die betroffenen Jungen und Mädchen sollen dann laut Genehmigungsbehörde in der Landeshauptstadt ihren Hauptschulabschluss an der Albert-Schweitzer-Schule machen können. Die Bezirksregierung belehrte die Krefelder, dass der Gesetzgeber diese Möglichkeit ausdrücklich nicht zum flächendeckenden und regulären Instrument machen wollte, und es eine Ausnahmeregelung bleiben soll. Sie zitierte das zuständige Ministerium damit, dass sich das Verbot einer flächendeckenden Einführung speziell auf die Kommunen bezieht, die über eine Vielzahl von Realschulangeboten verfügen.

Ausschlaggebendes Kriterium sei die Feststellung des Bedürfnisses für ein Angebot für Hauptschüler an einer Realschule. In der Frage der Notwendigkeit gehen die Meinungen bei Stadt und Bezirksregierung weit auseinander. Die Genehmigungsbehörde spricht nur von fünf betroffenen Schülern, deren Schullaufbahn gesichert werden muss. Die Stadt hat angeblich 66 Jugendliche angegeben.

Die FDP zeigte sich gestern verwundert über den offenbar erfolgten Meinungswechsel in der Krefelder Schulverwaltung, die "die Einrichtung nur eines Hauptschulbildungsganges als bedarfsgerecht und angemessen einschätzt". Im Dezember 2016 sei die Verwaltung noch der Auffassung gewesen, dass der Hauptschulbildungsgang an drei Realschulen Sinn mache, sagte Alexander Schmitz (FDP).

(sti)
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