Krefeld Beuys bleibt im KWM – als Fotoserie

Krefeld · So wird Joseph Beuys dem Kaiser Wilhelm Museum für immer erhalten bleiben: Eine Mappe mit 86 Fotos, aufgenommen von Theo Windges bei einem Vortrag des Künstlers am 15. Dezember 1971 im KWM, überreichte Kunstvereinsvorsitzender Paul Kathstede dem Museum als Geschenk. Das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des bis 1970 als Museumsverein agierenden Vereins war der Anlass, ein „eingeschränktes Heimatrecht“ nahm man bei der Feierstunde mit über 500 Gästen im Haus am Karlsplatz gerne in Anspruch.

Appell an Familie Lauffs

Das Geschenk sollte auch als Appell an die Sammlerfamilie Lauffs gesehen werden, die wichtige Beuys-Installation in Krefeld – „gehört in das Museum, gehört in die Öffentlichkeit“ – zu belassen.

Kathstede bekräftigte das Anliegen des Kunstvereins, auch künftig „qualitativ hochwertige Vermittlung“ zu leisten: „Elitär waren wir nicht, aber unser Programm. Wir bekennen uns zur Kultur unserer Stadt, mit Kopf und Verstand, das Herz kommt nicht zu kurz.“ Offen für alle Bürger sei man, „wer sich mit Kunst beschäftigt, lebt nicht länger, aber intensiver.“ Oberbürgermeister Gregor Kathstede bescheinigte dem Kunstverein, auch ohne Anbindung ans Museum sein Niveau gehalten zu haben. Auch er erinnerte daran, dass an der Wertsteigerung der Lauffs-Sammlung der Krefelder Steuerzahler als Finanzier des Museums beteiligt war und forderte, die Leistung der Öffentlichen Hand anzuerkennen. Für den als Geschenk der Stadt an den Kunstverein überreichten Scheck eines „ungenannten Krefelder Kreditinstituts“ möge man die Sparkasse Krefeld ins Nachtgebet einschließen.

Museums-Chef Dr. Martin Hentschel bedankte sich für die „wundersame Bereicherung der Fotosammlung“ und die „fruchtbare Zusammenarbeit in der Westwall-Nachbarschaft“. Für die „Freunde der Kunstmuseen“ gratulierte Adriane Siempelkamp – ihr Vater Ernst Fischer war lange Jahre Kunstvereinsvorsitzender – und konnte sich für künftig „eine konkrete Zusammenarbeit gut vorstellen.“

Die „Gemeinschaft Krefelder Künstler“ ließ eine Grußadresse verlesen, und am Ende hörten die Besucher dem 60-minütigen Festvortrag von Professor Hans Peter Thurn zu, der von Vasari über Michelangelo, Mozart und Kafka einen weiten, bebilderten Bogen zu Picasso und Beuys schlug, um zu beweisen, dass die biologischen Väter der Künstler nicht die Väter der Kunst waren.

(RP)
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