In der Volkshochschule Bestseller-Autor Peter Prange liest in Krefeld
Krefeld · Bestseller-Autor Peter Prange ist am Montag in Krefeld zu Gast und liest aus seinem Werk „Traumpalast“. Die Ufa hat bereits die Filmrechte an der Geschichte erworben. Es ist nicht die erste Verfilmung eines seiner Werke.
Ein Palast, in dem die Träume zu Hause sind: Darüber hat Peter Prange geschrieben. In gleich zwei Bänden sogar. „Der Traumpalast. Im Bann der Bilder“ ist im vergangenen Jahr erschienen. „Bilder von Liebe und Macht“ hat der Scherz Verlag gerade jetzt, Ende Oktober, auf den Markt gebracht. Prange liest aus dem „Traumpalast“, Roman in zwei Büchern, am Montag, 7. November, in der Volkshochschule, in Kooperation mit dem Anderen Buchladen.
Der „Roman in zwei Büchern“ führt den Leser direkt in das Berlin von 1917. Zwei Menschen begegnen einander: Konstantin Reichenbach, Bankierssohn und Mann mit Ambitionen im neu entstehenden Filmgeschäft, trifft zufälligerweise auf Rahel Rosenberg, die liebend gerne Journalistin werden möchte, aber ständig mit den Rollenvorstellungen ihrer Zeit konfrontiert wird.
Als die beiden auf dem Trottoir vor einem Blumenladen zusammenstoßen, erfahren sie voneinander nur, dass sie sich beide mit der Sprache der Blumen auskennen. Konstantin, genannt Tino, steckt sich an jedem Morgen eine Nelke ins Revers, auf dass sie ihm Glück bringe. Und die Begegnung mit der Unbekannten empfindet er als genau das.
Aber dann wenden sich beide ihren Geschäften zu. Tino fährt mit dem Sportwagen ins Kriegsministerium; Rahel mit der Pferdebahn nach Hause zu den Eltern, für die sie etwas im Grunewald erledigt hat. Mit einem Schlenker bei der „Vossischen“ vorbei, wo sie einen Artikel abgegeben hat. Hoffnungsvoll.
Tino hingegen tritt in einen Konferenzsaal. Dort sind alle wichtigen Personen des Romans versammelt. Seine Exzellenz General Erich von Ludendorff, Major Grau, der Pressechef des Ministeriums, und Emil Georg von Stauß, der Generaldirektor der Deutschen Bank. Einziger Punkt der Tagesordnung: „Die moralische Mobilmachung Deutschlands im großen Völkerringen mittels bewegter Bilder“. Der Leser ist dabei, als unter strengster Geheimhaltung die Weichen für die Gründung der Universum Film AG, kurz Ufa, gestellt werden.
Bis auf Tino Reichenbach sind alle Personen bei dieser Konferenz historisch; die Geschicke des Tino hat der Autor als Fiktion hinzugegeben, und der Leser erlebt voller Spannung, wie Rahel und Tino sich wiederbegegnen; welche Gefühle sich entwickeln.
Im Anhang vom „Traumpalast“ befindet sich eine Übersicht über die handelnden Personen – man kann sich immer schnell orientieren, wer wo steht. Die Zusammenführung der ausgezeichnet recherchierten historischen Fakten mit den erdachten fiktionalen Handlungssträngen sind Peter Pranges großes Talent. Das zeigt sich im Entstehen der Ufa, der „Deutschen Antwort auf Hollywood“, auf der einen Seite und der Liebesgeschichte von Tino und Rahel auf der anderen Seite.
Prange hat zahlreiche historische Romane vorgelegt, die ebenso strukturiert sind. Auf zehn Teile angelegt sind seine Romane zur europäischen Geschichte: Jedes Jahrhundert bekommt seinen eigenen Teil, mit einem historischen Jahrhundertereignis im Zentrum der Handlung.
Fünf Romane bilden in ihrer Gesamtheit ein Bild Deutschlands im 20. Jahrhundert. Der erste war „Das Bernstein-Amulett“, erschienen 1999. Der Roman wurde 2004 als Zweiteiler für die ARD verfilmt und war Pranges Durchbruch. Der Traumpalast hat die Weimarer Zeit zum Inhalt.
Viele Krefelder kennen wahrscheinlich auch den Stoff, auf dem der Film „Maximilian – das Spiel von Macht und Liebe“ beruht. Peter Pranges Roman „Ich, Maximilian, Kaiser der Welt“ erschien 2014. Und im Film hat ein Krefelder die Hauptrolle übernommen: der Hülser Jannis Niewöhner.
Auch „Der Traumpalast“ soll verfilmt werden. Nico Hofmann, Chef der Ufa, hat in dieser Woche die Filmrechte an der Geschichte der Weimarer Republik erworben.
Info: Montag, 7. November, 19 Uhr, VHS, Von-der-Leyen-Platz, Eintritt 14 Euro