Wagner-Oper im Theater Krefeld So einen Jubel hört man selten – Publikum tobt bei „Holländer“-Premiere

Krefeld · Am Ende einer Wagner-Oper ist die Heldin meistens tot, um ihren Helden zu erlösen. In diesem „Fliegenden Holländer“ zeigt Senta dem Helden die Zähne. Das Publikum tobte bei der Premiere. Wagner hätte es eher nicht gefallen. Warum man unbedingt reingehen soll.

Ein Hauch von Karibik: Agnes Thorsteins als rebellische Senta, die den zahmgewordenen Fliegenden Holländer nicht will.

Foto: Matthias Stutte

In die letzten beiden Paukenschläge des Finales klappt schon der erste Beifall. Kaum ist die Musik verhallt, kommen die Bravo-Rufe. Minutenlang brandet der Jubel. Dann schaltet die Lichtregie erbarmungslos die Saalbeleuchtung ein, sonst wäre dem Tosen im Saal kaum Einhalt geboten worden. Die Premiere der Wagner-Oper „Der Fliegende Holländer“ hat viele so aufgewühlt wie das Meer. Tonstark, bildstark - und Wagner mal mit sanften Drehs den Machismo austreibend. Von wegen, die Frau geht liebesschwanger in den Freitod, um den Traummann zu erlösen.